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Es ist nicht nur der Klimawandel: Ignorieren wir andere Ursachen für Katastrophen?

Es ist nicht nur der Klimawandel: Ignorieren wir andere Ursachen für Katastrophen?

Spannender Artikel zu „meinem“ Lieblingsthema:

„Hydrologen, die die Flüsse überwachen, sagen, dass die Ausbreitung von landwirtschaftlichen Betrieben in den einst sumpfigen Hügeln, wo die Regenfälle am intensivsten waren, die schwammartige Fähigkeit des Bodens, starke Regenfälle zu absorbieren, zerstört hat. Felddrainagen, Straßen und die Beseitigung der natürlichen Vegetation leiteten das Wasser innerhalb von Sekunden statt von Tagen in die Flüsse. […]

Eine unveröffentlichte Analyse […] ergab, dass die Sperrung von Drainagen und die Entfernung von Gräben zur Wiederherstellung der Hälfte der ehemaligen Schwämme die Spitzenabflüsse bei Überschwemmungen um mehr als ein Drittel reduzieren könnte. […]

„Hören Sie auf, das Klima für Katastrophen verantwortlich zu machen“, sagt Friederike Otto vom Imperial College London […] Die vorschnelle Zuschreibung von Katastrophen an den Klimawandel sei „ein politisch bequemes Krisennarrativ … [das] denjenigen, die für die Schaffung von Verwundbarkeit verantwortlich sind, einen subtilen Ausweg ebnet.“

Nehmen Sie das Pantanal im Herzen Südamerikas, das größte tropische Feuchtgebiet der Welt. Bis zu einem Viertel des Pantanals stand im Jahr 2020 in Flammen. Da die Temperaturen in der Region seit 1980 um 3,6 Grad Celsius gestiegen sind und die Luftfeuchtigkeit um 25 Prozent gesunken ist, ist es kaum verwunderlich, dass in den Diskussionen in Brasilien „der Klimawandel als fast alleinige Ursache“ für die Brände hervorgehoben wurde. […] „Zweifellos haben die Klimaveränderungen die Situation verschärft“, sagt Nicola. „Aber andere Faktoren sind entscheidend.“ Ermutigt durch Bolsonaros Landpolitik sind die Landwirte in den Norden des Pantanals vorgedrungen, wo die meisten Brände entstanden sind. „Die höchsten Konzentrationen von Brandherden befinden sich in der Nähe der landwirtschaftlichen Grenze“.
In Europa haben nach Schätzungen von Ökologen bis zu 90 Prozent der ehemaligen Feuchtgebiete des Kontinents ihre Fähigkeit verloren, Wasser zu absorbieren, vor allem aufgrund der Entwässerung für Stadtentwicklung und Landwirtschaft. […] Jane Madgwick, Geschäftsführerin von Wetlands International, schätzt, dass Schwämme in 50.000 Quadratmeilen Flusseinzugsgebieten in Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg wiederhergestellt werden könnten, um Hochwasserspitzen flussabwärts zu reduzieren.

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Pilze können bei der Erwärmung der Erde entscheidend für die Speicherung von Kohlenstoff im Boden sein

Pilze können bei der Erwärmung der Erde entscheidend für die Speicherung von Kohlenstoff im Boden sein

Böden sind ein riesiges Kohlenstoffreservoir, in dem etwa dreimal so viel Kohlenstoff wie in der Erdatmosphäre gespeichert ist. Das Geheimnis hinter dieser Kohlenstoffspeicherung sind Mikroben wie Bakterien und einige Pilze, die tote und verrottende Stoffe in kohlenstoffreiche Böden umwandeln.

Nun zeigt eine Studie, dass pilzreiche Böden, die in Laborexperimenten gezüchtet wurden, beim Erhitzen weniger Kohlendioxid freisetzen als andere Böden.

Im Laborversuch waren Bakterien die Hauptakteure bei der Bodenbildung, aber pilzreiche Böden setzten beim Erhitzen weniger Kohlendioxid frei als Böden, die ausschließlich von Bakterien gebildet wurden, so die Forscher. Der Grund dafür ist noch unklar. Eine Möglichkeit ist, dass Pilze Enzyme produzieren – Proteine, die andere Moleküle aufbauen oder aufspalten -, die Bakterien nicht selbst herstellen können. Diese aus Pilzen gewonnenen Verbindungen könnten den Bakterien andere Bausteine für den Aufbau des Bodens liefern, wodurch Kohlenstoffverbindungen mit einer längeren Haltbarkeit im Boden entstehen könnten.

Quelle: ScienceNews

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What Happened at the UNFCCC COP26 and How Regeneration Internationl Could Promote Soil Health and Regenerative Agriculture to Reverse Climate Change at COP27 in Egypt

What Happened at the UNFCCC COP26 and How Regeneration Internationl Could Promote Soil Health and Regenerative Agriculture to Reverse Climate Change at COP27 in Egypt

Wer mehr wissen will über die Hürden, Agroökologie und Regenerative Landwirtschaft in den Klima-Verhandlungen als Lösungsansatz zu integrieren, kann hier bei Regeneration International was darüber lesen.

„Still no reference to “regenerative agriculture” or any other close term. One of the major sticking points in the Koronivia work was the proposed inclusion of a reference to “agroecology”. The Africa group, the Least-Developed Countries and the EU were “strong champions” in pushing for the text to mention agroecology. The US and India were among the countries opposed to its inclusion. The term remains in still unresolved brackets, which will be discussed again at COP27… „

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Bakterien kontrollieren das Wetter – und machen Regen

Bakterien kontrollieren das Wetter – und machen Regen

Da ich mich gerade (u.a.) verstärkt mit dem Thema „Welche Rollen spielen Bakterien bei der Entwicklung von Niederschlag?“ beschäftige, hier ein paar spannende Sätze:

Wissenschaftler haben kürzlich Beweise dafür gefunden, dass Bakterien und biologische Zellen die effizientesten Katalysatoren für die Eisbildung in Niederschlägen rund um den Globus sind. Die Bildung von Eis in Wolken ist wichtig für die Prozesse, die zu Schnee und Regen führen. Eiskernbildende Bakterien – die auch als „regenbildende Bakterien“ bezeichnet werden – könnten wichtige Auslöser für das Gefrieren in Wolken sein und den Wasserkreislauf beeinflussen.

Es wird angenommen, dass sich Mikroben mit regenverursachenden Eigenschaften entwickelt haben, lange bevor es Landpflanzen gab. „Wenn man als winziger Organismus wie eine Bakterie in die Luft und in die Turbulenzen hineingewirbelt wird, ist man erledigt – die Schwerkraft hat keine Wirkung und man steigt einfach weiter. Der einzige Weg nach unten führt über einen Regentropfen. Die Chance, von einem Regentropfen getroffen zu werden, ist sehr gering, also muss man selbst einen bilden.“

Die Idee, dass Bakterien einen Vorteil haben, wenn sie in den Wolken weite Strecken zurücklegen und dann zur Erde zurückkehren können – ist Bestandteil der Gaia-Hypothese. Die Gaia-Theorie besagt, dass belebte und unbelebte Teile der Erde ein komplexes interagierendes System sind, in dem die Lebewesen eine regulierende Wirkung haben, die das Leben insgesamt fördert.

Aber auch der Mensch hat einen großen Einfluss auf diese Regulierungsprozesse. Veränderungen in der Landnutzung, Forst- und Landwirtschaft, wie die Ausweitung von Monokulturen, verändern die Zusammensetzung der Mikroben in der Atmosphäre. Da biologische Komponenten eine große Rolle bei der Regenbildung zu spielen scheinen, können solche Veränderungen Niederschläge und Klima an vielen Orten der Erde beeinflussen.

Quellen: 1, 2, 3, 4, 5

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150.000.000.000.000 Dollar – der Wert des Waldes schlägt sogar den Aktienmarkt

150.000.000.000.000 Dollar – der Wert des Waldes schlägt sogar den Aktienmarkt

Interessante Studie der Boston Consulting Group zum Wert des Waldes:

Bezieht man alle Effekte ein, die das Ökosystem Wald auf Wirtschaft und Gesellschaft hat, sind die Bäume der Erde bis zu 150 Billionen Dollar wert. Die aktuelle Börsenkapitalisierung aller Aktiengesellschaften weltweit liegt indes bei nur 87 Billionen Dollar. Alles je geförderte Gold der Menschheit kostet beim aktuellen Rekordkurs zwölf Billionen Dollar.

Der Marktpreis des Holzes ist dabei eher ein Randaspekt. Den größten ökonomischen Wert hat der Wald durch seine Fähigkeit, das Weltklima durch die Speicherung von Kohlendioxid (CO2) zu regulieren. Doch ein großer Teil dieses Werts ist aktuell bedroht.

Der Boston Consulting Group zufolge trägt die Fähigkeit der Bäume, globale Klimaschwankungen abzumildern, 90 Prozent zum Wert der Waldflächen bei. Mit anderen Worten: Müssen Menschen mit Mitteln der Technik diese regulierende Funktion übernehmen, sofern das überhaupt möglich wäre, würden Kosten in Höhe von 135 Billionen Dollar anfallen, pro Erdenbürger wären das fast 17.000 Dollar.

Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft wird der globale Waldwert bis 2050 aber um rund 30 Prozent sinken: Umgerechnet wäre das ein Wertverlust von bis zu 45 Billionen Dollar. Zum Vergleich: In einer separaten Studie hatte Boston Consulting die Wohlstandseinbußen durch die Corona-Krise auf bis zu 16 Billionen Dollar beziffert.

Quelle: Die Welt

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Artikel: Aufbäumen gegen die Dürre. Von Stefan Schwarzer & Ute Scheub

Artikel: Aufbäumen gegen die Dürre. Von Stefan Schwarzer & Ute Scheub

In der Oya erschienen (hier als PDF): „Wasser kühlt, das wissen wir alle. Und dennoch wird dieser Umstand in der Klimadebatte massiv unterschätzt. Viele glauben, es reiche, den CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren. Dabei sind die Dinge viel komplexer, denn es gibt weitere, biophysikalisch sehr unterschiedlich wirkende Treibhausgase, zu denen auch Wasserdampf gehört. Neuere wissenschaftliche Studien legen nahe: Eine konsequente Wiederbegrünung und Wiederaufforstung unserer Erdkugel könnte die Klimakatastrophe ent- scheidend abmildern, Städte und Landschaften bodennah kühlen.“

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Kunstdüngerpreise – In die Falle gelockt

Kunstdüngerpreise – In die Falle gelockt

Interessanter Artikel zur Landwirtschaft in Afrika:

„Seit Jahren drängen internationale Geber und Agrofirmen die bäuerliche Landwirtschaft in Afrika dazu, auf Kunstdünger zu setzen. Vielen Kleinbauern droht jetzt die Überschuldung.

[…]

Seit vielen Jahren drängen internationale Geber und Agrarunternehmen die bäuerliche Landwirtschaft in Afrika in ein industrielles Agrarmodell, bei dem die Anwendung von Kunstdünger im Zentrum steht. Beispielsweise über die mit einer Milliarde US-Dollar dotierte Initiative Agra (Alliance for a Green Revolution in Africa), die auch von der Bundesregierung finanziert wird.

[…]

Ein Umstieg auf alternative Anbaumethoden ist in der Verschuldungsfalle kaum zu schaffen. Eine Verantwortung hierfür trägt auch die Bundesregierung – sehr konkret in den von ihr mitfinanzierten Projekten wie Agra.

[…]

Damit nicht genug: Die Entwicklungszusammenarbeit profitiert sogar von den gestiegenen Preisen. Denn die großen Kunstdüngerfirmen in Afrika werden systematisch von ihr finanziert. So fließen über Kredite oder Beteiligungen deren Gewinne auch nach Deutschland.“

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Agroforst – Die Renaissance der Ackerbäume

Agroforst – Die Renaissance der Ackerbäume

Artikel in Spektrum.de: Die enge Verzahnung von Bäumen, Sträuchern und Landwirtschaft war früher ein gewohntes Bild in Deutschland. Heute ist es die Ausnahme. Doch das könnte sich bald ändern.

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Breites Bündnis lehnt Kompensation von Treibhausgasemissionen mittels „Humuszertifikaten“ ab und fordert stattdessen Förderung von Humusaufbau

Breites Bündnis lehnt Kompensation von Treibhausgasemissionen mittels „Humuszertifikaten“ ab und fordert stattdessen Förderung von Humusaufbau

Berlin, 02.12.2021: CO2-Emissionszertifikate sind kein geeignetes Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus. Über 30 Organisationen und Personen aus Umwelt- und Klimaschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft haben sich in einem Positionspapier gegen die Generierung von CO2-Emissionszertifikaten als Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus ausgesprochen. Denn es bestünde damit das Risiko, dass Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen durch angeblichen Humusaufbau kompensieren und eigene CO2-Einsparungen vernachlässigen. Sogenannte „Humus-Zertifikate“ könnten „keine permanente Kohlenstoffbindung sicherstellen“, heißt es in der gemeinsamen „Position zur Festlegung von Kohlenstoff in Böden und dessen möglicher Honorierung mittels CO2-Zertifikaten“. Der Markt für diese Zertifikate boomt und „Carbon Farming“ wird von Zertifikate-Anbietern als wirkungsvolles Instrument zum Erreichen der „Klimaneutralität“ dargestellt.

Der Handel mit solchen Zertifikaten untergräbt die europäischen Klimaschutz-Bemühungen. Unternehmen würden ermutigt, nicht exakt messbare und leicht wieder umkehrbare Speicherung von Kohlenstoff im Boden als Ersatz für eine konsequente Minderungsstrategie in ihren eigenen Wertschöpfungsketten zu nutzen, so die zeichnenden Verbände.

Humus in landwirtschaftlich genutzten Böden ist nicht stabil. Der darin gebundene Kohlenstoff kann auch wieder abgebaut werden. Humusgehalte in landwirtschaftlich genutzten Böden lassen sich nicht beliebig erhöhen. Nach einigen Jahrzehnten stellt sich in der Regel ein Fließgleichgewicht ein. Die Kunst besteht dann darin, dieses Gleichgewicht durch angepasste Bewirtschaftung zu erhalten. Nur so erfüllen Böden ihre Funktionen als Lebensraum für tausende von Bodenorganismen, die bei der Versorgung mit Pflanzennährstoffen sowie bei der Regelung des Wasserhaushalts eine wichtige Rolle spielen.

Daher fordern die zeichnenden Organisationen und Personen eine für Landwirt:innen einkommenswirksame Förderung humusaufbauender und -erhaltender Bewirtschaftungsmaßnahmen bei der Ausgestaltung agrarpolitischer Steuerungsinstrumente. Sie sehen auch die Notwendigkeit einer Abstimmung mit Förderprogrammen auf europäischer und nationaler Ebene. Maßnahmen und Projekte zum Humuserhalt und -aufbau müssten langfristig angelegt sein. Klimaschutz und Klimaanpassung gelingen nur bei Erhalt und Förderung der Gesamtheit der Bodenfunktionen. Große Kohlenstoffsenken und -lager wie Moore, Grünland, Wälder und Feldgehölze müssten dafür besonders geschützt werden. Wo möglich müssen ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzungskonzepte entwickelt und ausgebaut werden. Finanzielles Engagement aus der Privatwirtschaft kann dabei nur eine Rolle spielen, „solange sich die Unternehmen auf einen glaubhaften 1,5 Grad konformen Emissionsreduktionspfad begeben haben“, heißt es in dem Positionspapier.

Die unterzeichnenden Organisationen reagieren auf die Veröffentlichung der sogenannten Carbon-Farming-Initiative der EU-Kommission. Die Carbon-Farming-Initiative steht im Kontext des Netto-Null-Ziels der EU bis 2050 und der damit verbundenen Notwendigkeit, Emissionen aus der Atmosphäre wieder zu entziehen. Die unterzeichnenden Organisationen unterstützen das Ziel der Klimaneutralität, jedoch nicht den von der EU Kommission vorgeschlagenen Weg, Emissionen durch die Generierung von CO2-Zertifikaten zu kompensieren.

Das Positionspapier finden Sie anbei. Es wird getragen von:

Ackercrowd e.V., Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V., BioBoden Genossenschaft eG, BonaRes-Zentrum für Bodenforschung, Bundesamt für Naturschutz, Bundesverband Beruflicher Naturschutz e. V., Bundesverband Boden e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Büro für Bodenkommunikation, Büro für Bodenschutz & Ökologische Agrarkultur, European Land and Soil Alliance (ELSA) e.V., Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., Förderverband Humus e.V., Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung (GKB) e.V., Gut&Bösel, Heinz Sielmann Stiftung, Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V., Klima Bündnis e.V., Klimapraxis e.V., Misereor e.V., Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V., Symposium Aufbauende Landwirtschaft e.V., Schöne Städte e.V., Stiftung Ökologie & Landbau, Umweltinstitut München, WWF Deutschland, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, 2000m² Weltacker, Prof. Dr. Birgit Wilhelm, Prof. Dr. Björn Machalett, Prof. Dr. Christian Siewert, Prof. Dr. Gabriele Broll, Dr. Martin Wiesmeier, Leni Gröbmaier, Prof. Dr. Georg Guggenberger

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Mikroplastik gelangt bis ins Gehirn

Mikroplastik gelangt bis ins Gehirn

Undichte Barriere: Mikroplastik gelangt nicht nur in unsere Gewebe und Organe, sondern kann sogar bis ins Gehirn vordringen, wie eine Studie an Mäusen und menschlichen Zellkulturen nahelegt. Demnach durchdringen Partikel kleiner als zwei Mikrometer die Blut-Hirn-Schranke und reichern sich schon nach wenigen Tagen in den Mikrogliazellen des Gehirns an. Das löst vermehrt Entzündungen, Zellschäden und ein Absterben der Zellen aus, wie die Forscher berichten.

Durchaus ein gravierendes Problem, mit dem die Landwirtschaft zu tun hat. V.a. über städtische Komposte, aber auch über andere Quellen, gelangen doch nicht wenig Mengen an Mikroplastik auf die Äcker, und damit in den Boden, ins Gemüse und ins Grundwasser.

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Bäume in der Stadt kühlen

Bäume in der Stadt kühlen

Noch eine Untersuchung die aufzeigt, welchen Kühlungseffekt Bäume haben. Aus den Städten ist dies ja mittlerweile eigentlich gut bekannt. Ist das auf die Landschaftsebene übertragbar? Was in der Stadt besonders auffällig ist, trifft meiner Meinung nach auf das Land auch zu, wenn auch schwächer ausgeprägt.

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Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen

Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen

In Städten wird das Klima durch Bäume erheblich beeinflusst – stärker noch als durch Parks oder einfache Grünanlagen, fanden Forscher heraus, und kann bis zu 12°C Temperaturunterschied ausmachen.

Der größere Kühlungesseffekt entsteht vor allem durch Verdunstung, schreibt das Team um den deutschen Geoökologen Jonas Schwaab. Bei städtischen Grünflächen mit Rasen oder Blumen sei der Kühleffekt zwei bis viermal geringer als bei Flächen mit Bäumen. Bäume können natürlich durch tiefgründige Wurzeln mehr Wasser aufnehmen und verdunsten.

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Dirk Steffens: Klimawandel – Wir müssen holistisch denken

Dirk Steffens: Klimawandel – Wir müssen holistisch denken

Interessantes Interview mit Dirk Steffens, von Terra-X bekannt: »Denkt man nur an Klimaschutz, geht an anderer Stelle vielleicht mehr kaputt. Das ist die Lehre daraus: Wir müssen holistisch denken. Wir müssen die Erde als ein einziges, großes Natursystem denken, in dem alles mit allem zusammenhängt und wir dürfen nicht die ganze Zeit nur über Klima reden. Das greift zu kurz.

Auch wenn es anstrengend ist: Die Natursysteme müssen als ganzheitliche betrachtet werden. Sonst reparieren wir ständig das eine und machen dabei das andere kaputt. Damit wäre nichts gewonnen, wir schlittern so nur von einer Krise in die nächste. Die gute Nachricht ist aber: Die Wissenschaft beginnt erstmals in der Menschheitsgeschichte, diese Zusammenhänge zu begreifen.

Es gibt komplette Kreisläufe, die sich um die ganze Erde spannen. In der Sendung erläutern wir das etwa anhand der sogenannten Kieselalge. Wir Menschen stehen am Rande dieser Kreisläufe und leben von ihnen. Wenn wir irgendwo in dieser Kette, von den Gletschern über die Regenwälder bis in die Wüsten, ungeschickt eingreifen – dann geht das ganze System hops. Wenn das kippt, sind wir am Arsch, um es ganz geradeaus zu sagen.

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Regenerative Regenmacher

Regenerative Regenmacher

Sehr spannender, aufschlussreicher Artikel über genau »unser Thema«: Wie beeinflusst Landmanagement den Boden und den Himmel?

Schon Fukuoka, der Autor  des Buches »Der Große Weg hat kein Tor. Nahrung, Anbau, Leben« (»The One Straw Revolution«), erklärt:

„In einer amerikanischen Wüste wurde mir plötzlich klar, dass der Regen nicht vom Himmel fällt, sondern aus dem Boden kommt. Die Wüstenbildung ist nicht auf das Ausbleiben von Regen zurückzuführen, sondern der Regen hört auf zu fallen, weil die Vegetation verschwunden ist.“

Alejandro Carrillo und Allen Williams – führende US RegAg Menschen aus Praxis und Forschung – erläutern anhand von Beispielen, wie das Wetter auch lokal aufgrund veränderter landwirtschaftlicher Praktiken beeinflusst wird. Zwar bin ich auf lokaler Ebene ein wenig skeptisch, auch bei diesen Beispielen – da bräuchte ich mehr Fakten dazu – aber grundsätzlich stimme ich mit ihnen total überein.

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Asphalt und Beton als Beschleuniger von Überschwemmungen

Asphalt und Beton als Beschleuniger von Überschwemmungen

Überschwemmungen – wie auch abnehmende Grundwasserspiegel – hängen von verschiedenen Faktoren ab, u.a. eben auch von Asphalt und Beton. Wenn 12% der Fläche des US-Staates New Jersey zu asphaltiert sind, sollten wir uns nicht wundern, wenn Wasser auf andere Art dann zu einem Problem wird. Und dies ist kein rein amerikanisches Problem, um das mal klar zu sagen. Die Art und Weise, wie wir mit Wasser in der Stadt (wie auch auf dem Land) umgehen, fördert nun mal den schnellen »Abtransport« von Wasser, was verhindert dass es in den Boden infiltrieren kann, den Pflanzen zur Verfügung gestellt wird, das Grundwasser auffüllt – und dieser schnelle Abtransport wie die fehlende Versickerung führt eben auch dazu, dass schnell »zu viel« Wasser irgendwo zusammen kommt, und unsere Kanalisation nicht mehr »sauber« arbeiten kann. Als Folge: Überschwemmungen.

Und dann warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Mitte Mai 2021) vor Trinkwasserknappheit durch sinkendes Grundwasser.

Sorry, da fehlt mir wirklich das Verständnis für. Die Zusammenhänge sind doch eindeutig!

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Aufwachen, angesichts der drohenden Wasserkrise, warnt ein Bericht der WMO

Aufwachen, angesichts der drohenden Wasserkrise, warnt ein Bericht der WMO

Der Bericht der Weltorganisation für Meteorologie »2021 State of Climate Services – Water« unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf zur Verbesserung der gemeinsamen Wasserbewirtschaftung, zur Einführung einer integrierten Wasser- und Klimapolitik und zur Aufstockung der Investitionen in dieses kostbare Gut, das alle internationalen Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, zur Anpassung an den Klimawandel und zur Reduzierung des Katastrophenrisikos untermauert.

Ein ganz wichtiger Punkt, den ich in meinem Artikel und Vortrag zum Themenkomplex »Vegetation, Böden, Wasser & Klima« anspreche – nämlich dass die auf dem Land gespeicherte Wassermenge sich fortlaufend reduziert – mit gravierenden Effekten auf den Wasserkreislauf, Vegetation und Klima – wird auch angesprochen:

»In den letzten 20 Jahren ist der terrestrische Wasserspeicher – die Summe aller Wassermengen auf der Landoberfläche und im Untergrund, einschließlich Bodenfeuchtigkeit, Schnee und Eis – um 1 cm pro Jahr zurückgegangen. Die Situation verschlimmert sich noch dadurch, dass nur 0,5 % des Wassers auf der Erde nutzbares und verfügbares Süßwasser ist.«

1 cm hört sich nicht nach viel an? Auf globaler Ebene ist dies eine riesig Menge!

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Denken Sie, dieser Sommer war heiß? Ohne die Natur wäre es schon viel heißer

Denken Sie, dieser Sommer war heiß? Ohne die Natur wäre es schon viel heißer

Ohne die Biosphäre der Erde hätte die globale Durchschnittstemperatur heute bereits den kritischen Schwellenwert von 1,5° C überschritten, was bedeutet, dass sich die Erwärmung des Planeten in den Bereich des gefährlichen Klimawandels bewegt. Dies ist das Ergebnis einer neuen Stellungnahme, die von Johan Rockström, PIK-Direktor und leitender Wissenschaftler bei Conservation International, mitverfasst wurde.

Die Forschenden kamen zu dem Ergebnis, dass die terrestrischen Ökosysteme seit 1900 den Temperaturanstieg um mindestens 0,4°C reduziert haben, und ein groß angelegter verantwortungsvoller Umgang mit der Biosphäre die Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts um 0,3 Grad Celsius reduzieren könnte – ein entscheidender Beitrag, um „deutlich unter 2 Grad Celsius“ zu bleiben, dem Ziel des Pariser Klimaabkommens.

Wichtig zu wissen: »This means that the ability of intact nature to continue to sequester carbon is already factored into the climate models and thus in the estimate of the remaining carbon budget to hold to the Paris climate target. Yet this fundamental assumption relies on terrestrial and marine ecosystems remaining sufficiently intact and resilient to human pressures, even as climate change progresses (3). It is therefore concerning that the IPCC now concludes that Earth’s temperature is slightly more sensitive to rising CO2 concentrations than previously thought (4)—meaning our remaining carbon budget to achieve the Paris target may have effectively shrunk.«

Leider ist der Fokus ausschliesslich auf CO2-Sequestrierungsleistung der Natur gelegt, und nicht auf z.B. den Beitrag, den intakte Ökosysteme oder ähnlich ausgerichtete Agrarsysteme über den Wasserhaushalt auf das Klima haben.

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Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen

Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen

Mein neuer Artikel für UNEP ist da: Wie können wir mit (mehr) Vegetation und (fruchtbaren) Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen?

(Nicht nur) In meinen Augen die wohl wirksamsten Maßnahmen, um nicht nur klimapositiv zu werden, sondern gleichzeitig wieder die Wasserkreisläufe zu aktivieren, Böden wieder aufzubauen, resilienter bzgl gleichzeitig Trockenheit und Überflutungen zu werden, und viel mehr!

Hier der Link zum Originalartikel auf englisch, hier die inoffizielle deutsche Übersetzung von mir.

Die fortschreitende Zerstörung der Wälder, die Verschlechterung der Böden, der daraus resultierende Verlust der terrestrischen Wasserspeicherung und die Verringerung der Wasserrückhaltung in der Landschaft stören die Bewegung des Wassers in und durch die Atmosphäre. Diese Störungen führen zu erheblichen Verschiebungen der Niederschlagsverteilungen, die in vielen Gebieten der Welt zu weniger Regenfällen und mehr Dürren, einem Anstieg der regionalen Temperaturen und einer Verschärfung des Klimawandels führen könnten. Diese Veränderungen betreffen das regionale Klima, können sich aber auch auf weit entfernte Regionen auswirken. Das Verständnis der verflochtenen Beziehungen und der daraus resultierenden Energieflüsse zwischen Pflanzen, Böden und Wasser auf dem Boden sowie in der Atmosphäre kann dazu beitragen, den Klimawandel abzuschwächen und widerstandsfähigere Ökosysteme zu schaffen.

Einen Vortrag von mir zum Artikel findest du hier.

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Bodenversiegelung: Leben und Sterben unter dem Asphalt

Bodenversiegelung: Leben und Sterben unter dem Asphalt

Spannender Artikel/Podcast: Wird der Lebensraum von Bienen, Eisbären oder Nashörnern vernichtet, ist die Empörung groß. Doch die Grundlage für die Vielfalt über Tage ist jene im Untergrund. Täglich werden unzählige Bodenlebewesen unter Asphalt, Beton und Pflastersteinen begraben. Welche Folgen das hat, ist nur wenigen klar.

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