Das kürzlich abgehaltene Farm-Food-Climate Festival von ProjectTogether hat einmal mehr die Dringlichkeit gemeinsamer Lösungen für die Herausforderungen in Landwirtschaft und Ernährung unterstrichen. Teilnehmer*innen aus den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Klima betonten die Bedeutung von Vertrauen, Kooperation und Planungssicherheit, um festgefahrene Fronten aufzulösen und Fortschritte zu ermöglichen.
Zukunft gestalten
Die Diskussionen umfassten eine breite Palette von Themen, von regionalen Partnerschaften über faire Bezahlung im ländlichen Raum bis zur Beteiligung von Landwirt*innen an Entscheidungsprozessen. Einhellig wurde die Notwendigkeit einer Landwirtschaft betont, die ökologisch nachhaltig und ökonomisch rentabel ist, und das ohne Abhängigkeit von staatlichen Subventionen. Sozial-ökologische Wertschöpfungsketten, resiliente regionale Wirtschaftsweisen und eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung wurden als zentrale Bausteine einer solchen Vision identifiziert. Auch die Rolle von Kunst und Kultur in der Förderung nachhaltiger Visionen und in der Begeisterung der Menschen für eine Transformation der Ernährungs- und Landwirtschaft wurde diskutiert. Abschließend wurde die Notwendigkeit einer nachhaltigen, regenerativen Landwirtschaft zur Sicherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen betont und ein Aufruf zur Entwicklung und Umsetzung von Lösungen formuliert.
Gedankenwerkstätte nutzen
Der Verein für Aufbauende Landwirtschaft war Teil dieses wichtigen Dialogs. Das Farm-Food-Climate Festival bot eine wertvolle Gelegenheit zum Netzwerken, zum gegenseitigen Austausch und zur Weiterentwicklung innovativer Ideen. Es war ermutigend zu sehen, dass es Räume gibt, in denen sich die oft getrennten Bereiche der Ernährungs-, Landwirtschafts- und Klimaszene offen und wohlwollend begegnen können. Der Austausch war geprägt von Wertschätzung und Aufmerksamkeit für die Perspektiven aller Beteiligten. Diese Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses und des Willens zur Problemlösung birgt ein enormes, noch ungenutztes Potenzial für die regenerative Landwirtschaft.
Netzwerke ausbauen und den Dialog fördern
Trotz des konstruktiven Dialogs und der offensichtlichen Dringlichkeit des Themas war auffällig, dass nur wenige Akteure aus der regenerativen Landwirtschaftsszene anwesend waren. Warum ist das so? Liegt es an einem Mangel an Bewusstsein für die Bedeutung der Thematik? Oder an einem Zögern, bestehende Praktiken zu überdenken und neu zu bewerten? Diese Fragen müssen dringend diskutiert und angegangen werden, wenn wir eine aufbauende Landwirtschaft entwickeln wollen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch regenerativ und sogar Ressourcen aufbauend ist.
Es ist oft ein Gefühl des Allein-an-allen-Fronten-seins, das uns in unserer Arbeit belastet, und die Herausforderungen erscheinen manchmal überwältigend. Doch das Festival hat gezeigt, dass wir viele sind. Die Visionen für die Zukunft sind vielfältig, bunt und regenerativ, das Netzwerk ist stark und wird stärker. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf erscheint die Zukunft weniger düster, und die Umsetzung von Lösungen gemeinsam leichter. Der Weg zur regenerativen Landwirtschaft ist noch lang, aber gemeinsam können wir ihn gehen.
Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier:
Rückblick Farm-Food-Climate Festival von Project together
Bilder: Farm-Food-Climate-Festival_2023_Copyrights ProjectTogether_Fotograf Leander von Thien