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Der Aufbau einer regenerativen Zukunft: Ein Rückblick auf das Farm-Food-Climate Festival

Der Aufbau einer regenerativen Zukunft: Ein Rückblick auf das Farm-Food-Climate Festival

Das kürzlich abgehaltene Farm-Food-Climate Festival von ProjectTogether hat einmal mehr die Dringlichkeit gemeinsamer Lösungen für die Herausforderungen in Landwirtschaft und Ernährung unterstrichen. Teilnehmer*innen aus den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Klima betonten die Bedeutung von Vertrauen, Kooperation und Planungssicherheit, um festgefahrene Fronten aufzulösen und Fortschritte zu ermöglichen.

Zukunft gestalten

Die Diskussionen umfassten eine breite Palette von Themen, von regionalen Partnerschaften über faire Bezahlung im ländlichen Raum bis zur Beteiligung von Landwirt*innen an Entscheidungsprozessen. Einhellig wurde die Notwendigkeit einer Landwirtschaft betont, die ökologisch nachhaltig und ökonomisch rentabel ist, und das ohne Abhängigkeit von staatlichen Subventionen. Sozial-ökologische Wertschöpfungsketten, resiliente regionale Wirtschaftsweisen und eine Reduktion der Lebensmittelverschwendung wurden als zentrale Bausteine einer solchen Vision identifiziert. Auch die Rolle von Kunst und Kultur in der Förderung nachhaltiger Visionen und in der Begeisterung der Menschen für eine Transformation der Ernährungs- und Landwirtschaft wurde diskutiert. Abschließend wurde die Notwendigkeit einer nachhaltigen, regenerativen Landwirtschaft zur Sicherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen betont und ein Aufruf zur Entwicklung und Umsetzung von Lösungen formuliert.

Gedankenwerkstätte nutzen

Der Verein für Aufbauende Landwirtschaft war Teil dieses wichtigen Dialogs. Das Farm-Food-Climate Festival bot eine wertvolle Gelegenheit zum Netzwerken, zum gegenseitigen Austausch und zur Weiterentwicklung innovativer Ideen. Es war ermutigend zu sehen, dass es Räume gibt, in denen sich die oft getrennten Bereiche der Ernährungs-, Landwirtschafts- und Klimaszene offen und wohlwollend begegnen können. Der Austausch war geprägt von Wertschätzung und Aufmerksamkeit für die Perspektiven aller Beteiligten. Diese Atmosphäre des gegenseitigen Verständnisses und des Willens zur Problemlösung birgt ein enormes, noch ungenutztes Potenzial für die regenerative Landwirtschaft.

Netzwerke ausbauen und den Dialog fördern

Trotz des konstruktiven Dialogs und der offensichtlichen Dringlichkeit des Themas war auffällig, dass nur wenige Akteure aus der regenerativen Landwirtschaftsszene anwesend waren. Warum ist das so? Liegt es an einem Mangel an Bewusstsein für die Bedeutung der Thematik? Oder an einem Zögern, bestehende Praktiken zu überdenken und neu zu bewerten? Diese Fragen müssen dringend diskutiert und angegangen werden, wenn wir eine aufbauende Landwirtschaft entwickeln wollen, die nicht nur nachhaltig, sondern auch regenerativ und sogar Ressourcen aufbauend ist.

Es ist oft ein Gefühl des Allein-an-allen-Fronten-seins, das uns in unserer Arbeit belastet, und die Herausforderungen erscheinen manchmal überwältigend. Doch das Festival hat gezeigt, dass wir viele sind. Die Visionen für die Zukunft sind vielfältig, bunt und regenerativ, das Netzwerk ist stark und wird stärker. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf erscheint die Zukunft weniger düster, und die Umsetzung von Lösungen gemeinsam leichter. Der Weg zur regenerativen Landwirtschaft ist noch lang, aber gemeinsam können wir ihn gehen.

Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier:

Rückblick Farm-Food-Climate Festival von Project together

Bilder: Farm-Food-Climate-Festival_2023_Copyrights ProjectTogether_Fotograf Leander von Thien

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Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“

Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“

Wir möchten dich zu unserer folgenden Tagung einladen:

Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen

Datum: 04.10.2023 | 13:00 bis 18:30 Uhr | online

Zentrale Fragen der Tagung:

  • Was zeigen uns aktuelle Forschungen zum Mikrobiom des Bodens und des Menschen?
  • Wie hängen Bodenmikrobiom und Darmmikrobiom zusammen?
  • Welche Konsequenzen hat das auf unsere Sicht der Welt und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Praxis und die menschliche Ernährung?

Mit dieser Tagung kommen führende Mikrobiom-Forschende (Wissenschaft) und Mikrobiom-Fördernde (PraktikerInnen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung) zum Thema Mikrobiom des Bodens und des Menschen zusammen.
Wir präsentieren aktuelle und faszinierende Erkenntnisse der Mikrobiomforschung und ermöglichen vielfältigen Austausch und Dialog.

Mit dabei sind:

  • Dr. Thomas Hartmuth„Mikrobielle Diversität und Gesundheit“
    Dr. med. Thomas Hardtmuth (* 1956), ist Arzt mit anthroposophischem HIntergrund, freier Autor und Dozent für Gesundheitswissenschaften und Sozialmedizin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (2011-2020). Seit 1985 ist er an verschiedenen Kliniken im süddeutschen Raum tätig, zuletzt als Oberarzt für Chirurgie und Thoraxchirurgie am Klinikum Heidenheim.
  • Gernot Bodner – „Das Bodenmikrobiom bestimmt die Gesundheit der Pflanzen“
    Studium der Landwirtschaft (Nutzpflanzenwissenschaften) an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien; 2007 Promotion, 2014 Habilitation auf dem Gebiet der Nutzpflanzenökologie (Pflanzen-Boden-Interaktionen), seit 2014 Universitäts-Assistenzprofessor (Senior Scientist) und Arbeitsgruppenleiter für Nutzpflanzenökologie. Forschungsschwerpunkte zu Trockenresistenz und Bodenfruchtbarkeit mit einem Fokus auf Prozesse im Wurzelraum. Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Wurzelforschung (seit 2010), Sektionsleiter „Pflanzliche Produktionsökologie“ der Arbeitsgemeinschaft für Lebensmittel-, Veterinär- und Agrarwesen (seit 2012),
  • Ronald Linder – „Probiotischer Pflanzenschutz – Stärkung des pflanzlichen Mikrobioms“
    Energieelektronier, Lokführer, Medieningenieur, Medienpädagoge, Kameramann und heute: Demeter-Permakultur-Winzer. Vor einigen Jahren hat Ronald seine Karriere im Filmgeschäft an den Nagel gehängt und das elterliche Weingut übernommen. Hier experimentiert er mit den Prozessen in der Natur. Zentrales Element davon ist die Probiotik, mit dem Ziel der Steigerung der Vielfalt und Vitalität des Lebens in Flora und Fauna, besonders auch der Mikroorganismen. Eingebracht in die landwirtschaftliche Kultur, wird nur Leben in Form von Organismen, in ihren jeweiligen Milieus (Komposttees, Jauchen, Fermente, Molke) und Pflanzenauszüge und Gesteinsmehle. Dadurch wird die Pflanzenvitalität und damit auch Resistenz gesteigert.
  • Viviane Theby – „Bodenleben und Gesundheit“       
    Dr. Viviane Théby ist Tierärztin, Landwirtin und vom Savory Institut zertifizierte Ausbilderin im Ganzheitlichen Management. Sie betreibt mit ihrem Lebensgefährten den Scheuerhof seit 2017 nach den Prinzipien des ganzheitlichen Weidemanagements. Dort zeigen beide, dass man auch eine artenreiche Landwirtschaft profitabel betreiben kann. Die Grundlage bildet eine gesunde Weide mit einem artenreichen Bodenleben, für gesunde Tiere und gesunde Menschen.

Wir freuen uns mit dir einen Blick in die vernetzte Welt der Mikroorganismen werfen zu können und gemeinsam praxisrelevante Erkenntisse für die Landwirtschaft und die menschliche Ernährung daraus abzuleiten.

Anmeldung sowie weitere Informationen unter  mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

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Am Donnerstag in unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft«: Markus Bogner, Regenerative Landwirtschaft

Am Donnerstag in unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft«: Markus Bogner, Regenerative Landwirtschaft

Diesen Donnerstag, 08. Dezember, wird Markus Bogner der Experte bei unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft« sein.

Markus hat die konventionelle Landwirtschaft kennengelernt. Als Angestellter war er Teil der Agrarindustrie, in Landwirtschaftsschulen wurde er mit ihrer Philosophie des »Wachse, oder weiche!« konfrontiert. Darüber, wie man gute Lebensmittel herstellt, hat er dort nichts erfahren – das macht er jetzt als Pächter des Boarhofs hoch über dem Tegernsee einfach selbst: Gemeinsam mit seiner Familie produziert er Vielfalt in Bioqualität und zeigt damit, wie Landwirtschaft auch funktionieren kann.

Anmeldungen jederzeit möglich unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de.

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Am Donnerstag in unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft«: Burkhard Kayser, Thema: Agroforst

Am Donnerstag in unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft«: Burkhard Kayser, Thema: Agroforst

Diesen Donnerstag, 17. November, wird Burkhard Kayser der Experte bei unserer 9. Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft« sein.

Burkhard Kayser ist Berater für nachhaltige Landnutzung mit einem Schwerpunkt in Agroforstsystemen seit 1998. Praxisnahe Beratungen, Planungen, Vorträge und Fortbildungen für Landwirtschaftliche und gärtnerische Betriebe, Unternehmen, Verbände, Verwaltung und Politik. Nebenbei gärtnerische Leitung einer Gemüse-Solawi. Gründungsmitglied des Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft DeFAF e.V. sowie dessen Fachbereichsleitung ‚Beratung und Planung‘. Burkhard Kayser unterstützt zahlreiche Landwirtschaftliche Betriebe in der Anlage von Agroforstsystemen im Rahmen von Förderprojekten der VRD Stiftung.

Anmeldungen jederzeit möglich unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de.

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Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab Donnerstag

Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab Donnerstag

Diesen Donnerstag startet unsere 9. Webinar-Reihe zur „Aufbauenden Landwirtschaft“. Bist du mit dabei?

Die Anforderungen an die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert sind groß. Bodenfruchtbarkeit aufbauen, Ökosysteme regenerieren, Biodiversität erhöhen, Wasserhaushalte erhalten, gesunde und nahrhafte Lebensmittel erzeugen – und dies ökonomisch rentabel. Die Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ richtet sich an alle LandwirtInnen die auf der Suche nach Lösungen sind, ob konventionell oder ökologisch, jung oder alt, aus dem Ackerbau, der Tierhaltung oder dem Gemüsebau.

Die Praktiker:

  • Dr. Annette Freibauer (LfL Bayern) „Aufbauende Landwirtschaft – die Böden fit für den Klimawandel machen“
  • Renke de Vries (Gut & Bösel) „Syntropische Agroforstsysteme in Alt Madlitz“
  • Eike Zschoche (Landwirtschaftsbetrieb Zschoche) „Agroforst in der Praxis auf dem Landwirtschaftsbetrieb Zschoche“
  • Burkhard Kayser (Berater für Agroforst) „Fragen zu Agroforstsystemen – Impulse und online-Gruppenberatung zur Planung, Pflanzenauswahl, Förderrecht und Weiteres“
  • Tanja Westfall-Greiter (Tanjas Küchengarten) „Low-Input Market Gardening – Nachhaltigkeit für Boden und Mensch“
  • Hans-Peter Schmidt (Ithaka-Institut) „Pflanzenkohle für eine biobasierte Wirtschaft“
  • Dr. Norman Gentsch (Universität Hannover) „Aufbau von Bodenstruktur und Wassermanagement mit Zwischenfrüchten
  • Franz Brunner (Biohof Brunner) „Regenerative Landwirtschaft in der Praxis“
  • Markus Bogner (Boarhof) „Landwirtschaft.Neu.Denken
  • Dr. Martin Wiesmeier (TU München) „Klimaschutz durch Humusaufbau? Maßnahmen und Potentiale“

Das Format:

  • 10 Webinare à 90 Minuten (60 Minuten Präsentation, 30 Minuten Fragen & Antworten).
  • Die Webinar-Reihe kann als Ganzes für 99,90€ / 119,90€ oder 149,90€ gebucht werden.
  • Alle Webinare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmenden im Anschluss zur Verfügung.
  • Beginn: Donnerstag, 13.Oktober 2022 um 19:30 Uhr. Danach wöchentlicher Rhythmus.
  • Ein Einstieg ist jederzeit möglich (mit Zugriff auf die bereits erfolgten Webinare der Reihe)

Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de

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Gesunder Boden, gesunder Darm – Mikrobiom-Tagung versammelt neue wissenschaftliche Erkenntnisse

Gesunder Boden, gesunder Darm – Mikrobiom-Tagung versammelt neue wissenschaftliche Erkenntnisse

Biopress.de hat eine schöne Zusammenfassung von unserer Mikrobiom-Tagung vorige Tage geschrieben:

Was zeigen aktuelle Forschungen zum Mikrobiom des Bodens und des Menschen? Wie hängen die Mikroorganismen in Boden und Darm zusammen? Und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Praxis und die menschliche Ernährung? Ganz im Zeichen des Mikrobioms stand eine Online-Tagung des Vereins ‚Aufbauende Landwirtschaft‘ am vergangenen Donnerstag, 22. September.

„Das Thema ist in der Mainstream-Wissenschaft angekommen“, sagte Martin Grassberger, Facharzt für Gerichtsmedizin und Autor der Bücher ‚Das leise Sterben‘ und ‚Das unsichtbare Netz des Lebens‘, zu Beginn der Tagung. Zahlreiche Artikel in den Fachzeitschriften Nature und Science wurden inzwischen darüber veröffentlicht.

Man wisse mittlerweile, dass das Mikrobiom – also die Gesamtheit der Mikroorganismen, die auf und in einem mehrzelligen Wirt leben – für viele essentielle Prozesse im Körper zuständig ist. Umweltchemikalien, Infektionen, Hygiene, Ernährung, Medikamente und Stress könnten das Mikrobiom im menschlichen Darm allesamt beeinflussen. Zwischen ‚Zivilisationskrankheiten‘ wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Depressionen, Autoimmunerkrankungen oder neurodegenerativen Erkrankungen und dem Mikrobiom gebe es immer einen Zusammenhang.

Sorgenkind Westen

Zwar besitzt jeder Mensch ein einzigartiges Mikrobiom – für die Allgemeinheit lässt sich aber feststellen, dass das Mikrobiom in der westlichen Welt im Vergleich zu anderen Ländern die niedrigste Diversität aufweist. Naturnahe Völker erreichen die höchste Diversität und alle alten Ernährungstraditionen – ob mediterran, asiatisch, afrikanisch oder lateinamerikanisch – schneiden mit ihren hohen Pflanzenanteilen gut ab.

„Eine gesunde Ernährung sollte sehr divers sein und viele sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe enthalten“, erklärte Grassberger. Gerne fehlen könnten dagegen Konservierungsstoffe: Durch ihren Zweck, Bakterienwachstum aufzuhalten, hätten sie auch einen negativen Einfluss aufs Mikrobiom. Außer durch pflanzenbasierte Ernährung können wir unser Mikrobiom etwa durch Sport, mehr Pflanzen in der Umgebung und weniger chemische Reinigung verbessern.

Positiv- statt Negativspirale

In die Welt des Bodenmikrobioms führte Michael Schloter, Leiter der Abteilung für vergleichende Mikrobiomanalytik am Helmholtz Zentrum und Honorarprofessor für Mikrobiologie an der TU München, ein. „Wer den Boden gut bewirtschaften will, muss ihn kennen“, so der Experte. Am Beispiel der Atacama-Wüste zeigte er die Anpassungsfähigkeit von Mikroorganismen auf, die dort mit den extremen Bedingungen von wenig Nährstoffen und Trockenheit auskommen.

Der PH-Wert, die Feuchtigkeit, die Verdichtung, Düngemittel, Pflanzenrückstände und Pflanzen seien alles Faktoren, die die mikrobielle Vielfalt im Boden beeinflussen. In den letzten Jahren könne man einen Biodiversitätsverlust auf allen Ebenen feststellen – auch was Bakterien und Pilze angeht. Eine hohe Biodiversität aber sei ausschlaggebend für die Funktionalität und Anpassungsfähigkeit des Bodens. Durch Versauerung, Verschmutzung der Industrie, massive Düngung, Monokulturen und den Klimawandel gehe sie verloren. Die Folge sei eine Negativspirale, in der immer noch mehr Dünger und Pestizide nötig werden.

„Wir wollen dagegen eine Landwirtschaft, mit der die mikrobielle Biodiversität erhöht wird“, erklärte Schloter. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Bonares-Projekt wird getestet, wie sich eine Positivspirale erreichen lässt: über neue Bodenzusätze wie Knochenkohle, Pflanzenbiodiversität als Treiber, die Nutzung von Unterböden oder die Transplantation von Boden mit hoher Biodiversität.

Moore als einzigartige Ressource für Biodiversität

Die große Bedeutung von Mooren als Kohlenstoffsenken und einzigartige Ressource für Frischwasser und Biodiversität hob Gabriele Berg, Hochschullehrerin für Umweltbiotechnologie an der Technischen Universität Graz, hervor. Sie hätten eine große mikrobielle wie auch funktionelle Diversität – Kennzeichen von einem gesunden Mikrobiom. Zum Stressschutz produzieren die Mikroorganismen außerdem eine große Vielfalt von Resistenzgenen. „Diversität ist die Krankenversicherung für Ökosysteme“, meinte Berg. Drei Prozent der Erde sind heute mit Mooren bedeckt – früher waren es noch viel mehr. Moore vertragen Trockenheit und hohe Temperaturen nur schlecht und sind daher stark gefährdet durch den Klimawandel.

„Die Menschen können nicht gesünder sein als der Boden, in dem unsere Nahrung wächst“, zitierte Christoph Felgentreu aus dem Vorstand der Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. den Bioverfahrenstechniker Dr. Stefan Hügel.

Bodenfeinde: Düngemittel, Pestizide und Monokulturen

In den letzten Jahrzehnten habe es in Folge einer starken Erhöhung des Düngemitteleinsatzes auch einen großen Rückgang der Biodiversität gegeben. Besonders drastisch sei die Entwicklung in England und den Niederlanden, wo klassische Weizenanbaubetriebe vorherrschen. „Bei Monokulturen verabschiedet sich die Biodiversität im Boden“, so Felgentreu. Auch Pestizide schädigten vor allem Organismen, die für den Erhalt gesunder Böden von entscheidender Bedeutung sind.

Bei der Global Change Experimental Facility (GCEF) in Bad Lauchstädt (Sachsen-Anhalt) – einem großen Feldexperiment, das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung durchgeführt wird – werden die Folgen des Klimawandels für Ökosystemprozesse in verschiedenen Landnutzungstypen untersucht. Durch eine intensive Landnutzung könnte es demnach bis ins Jahr 2100 um 47 Prozent weniger Insekten geben. „Wir müssen so schnell wie möglich einen Stopp einlegen!“, folgerte Felgentreu.

Diverse Zwischenfrüchte, diverser Boden

Ein gesunder Boden gewährleiste durch die natürliche Schutzfunktion der Pflanzen einen ‚Gratis-Pflanzenschutz‘. Der Humusgehalt in Brandenburger Böden liege aktuell bei bis zu 1,5 Prozent – anzustreben seien dagegen mindestens fünf Prozent.

Die wichtigste Aufgabe der Landwirte, um dahinzukommen, sei es, den Boden zu bedecken, um das Mikrobiom vor Überhitzung zu schützen – am besten mit lebendem Material. Um die Biodiversität im Ackerbau zu steigern, empfiehlt Felgentreu etwa Zwischenfrüchte, Begleitsaaten, ein Mischkultursystem mit mehr als einer Hauptkultur oder sogenanntes ‚Intercropping‘ mit zwei Hauptkulturen. All diese Verfahren förderten humusdynamische und symbiontische Prozesse.

Mit zunehmender Diversität der Zwischenfruchtmischungen steige auch die mikrobielle Diversität im Boden. Interessanterweise haben bei uns gängige Zuchtsorten wie Weizen eine geringe Nährstoffkonzentration. Auch die beliebte Zwischenkultur Senf richte mehr Schaden als Nutzen an: Sie habe negative Auswirkungen auf die Bodenstruktur und sei mit einer hohen Ausgasung an Stickstoff verbunden. Empfehlenswerter sind etwa Kulturen wie verschiedene Kleesorten, Felderbse oder Flachs.

Um die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit und die biologische Aktivität der Böden zu erhöhen, gilt es, Pflug- und andere Sohlenverdichtungen zu vermeiden, eine ausgewogene Basensättigung anzustreben, organische Substanz wie Dung oder Kompost zuzuführen und das Bodenleben, insbesondere Regenwürmer, zu fördern.

Was muss sich ändern?

Im Schlusspodium kamen die Referenten auf notwendige Änderungen in Gesellschaft und Landwirtschaft zu sprechen. Laut Schloter fehlt aktuell in der Landwirtschaft der Transfer von der Theorie zur Praxis. Auch für Felgentreu gibt es zu wenig angewandte Wissenschaft. Die Grundlagenforschung laufe zwar super, komme aber nicht auf den Feldern an. Durch eine erschreckend rückwärtsgewandte Ausbildung wüssten junge Landwirte nichts vom aktuellen Forschungsstand. Positiv sei, dass viele eigene Feldversuche machen und sich nach dem Prinzip ‚trial and error‘ weiterentwickeln.

Darüber, dass es eine drastische Neuausrichtung der Landwirtschaft braucht, bestand unter den Referenten Einigkeit. Der Produktionsschwerpunkt auf Getreide und Fleisch widerspreche der Ernährung, die wir eigentlich brauchen. Aus wissenschaftlicher Sicht müsse jeder seine Ernährung auf ‚mehr pflanzlich‘ umstellen, wofür es wiederum seitens der Landwirtschaft mehr kleinflächigen Gemüseanbau brauche. Es sei ein kultureller Wandel nötig zu einem bewussteren Essen, das uns gut tut – für ein gesundes Mikrobiom in Darm und Boden.

Lena Renner

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Kork-Werbevideo: Wunderbar präsentiert

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Ein wunderschön gemachtes Werbevideo für Kork – toll erzählt, porträtiert, dargestellt. Witzig, spritzig, und doch mit vielen spannenden Geschichten, Bildern und Fakten.

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Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab 13.10.2022

Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab 13.10.2022

Am 13.10.2022 startet unsere 9. Webinar-Reihe zur „Aufbauenden Landwirtschaft“.

Die Anforderungen an die Landwirtschaft im 21. Jahrhundert sind groß. Bodenfruchtbarkeit aufbauen, Ökosysteme regenerieren, Biodiversität erhöhen, Wasserhaushalte erhalten, gesunde und nahrhafte Lebensmittel erzeugen – und dies ökonomisch rentabel. Die Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ richtet sich an alle LandwirtInnen die auf der Suche nach Lösungen sind, ob konventionell oder ökologisch, jung oder alt, aus dem Ackerbau, der Tierhaltung oder dem Gemüsebau.

Die Praktiker:

  • Dr. Annette Freibauer (LfL Bayern) „Aufbauende Landwirtschaft – die Böden fit für den Klimawandel machen“
  • Renke de Vries (Gut & Bösel) „Syntropische Agroforstsysteme in Alt Madlitz“
  • Eike Zschoche (Landwirtschaftsbetrieb Zschoche) „Agroforst in der Praxis auf dem Landwirtschaftsbetrieb Zschoche“
  • Burkhard Kayser (Berater für Agroforst) „Fragen zu Agroforstsystemen – Impulse und online-Gruppenberatung zur Planung, Pflanzenauswahl, Förderrecht und Weiteres“
  • Tanja Westfall-Greiter (Tanjas Küchengarten) „Low-Input Market Gardening – Nachhaltigkeit für Boden und Mensch“
  • Hans-Peter Schmidt (Ithaka-Institut) „Pflanzenkohle für eine biobasierte Wirtschaft“
  • Dr. Norman Gentsch (Universität Hannover) „Aufbau von Bodenstruktur und Wassermanagement mit Zwischenfrüchten
  • Franz Brunner (Biohof Brunner) „Regenerative Landwirtschaft in der Praxis“
  • Markus Bogner (Boarhof) „Landwirtschaft.Neu.Denken
  • Dr. Martin Wiesmeier (TU München) „Klimaschutz durch Humusaufbau? Maßnahmen und Potentiale“

Das Format:

  • 10 Webinare à 90 Minuten (60 Minuten Präsentation, 30 Minuten Fragen & Antworten).
  • Die Webinar-Reihe kann als Ganzes für 99,90€ / 119,90€ oder 149,90€ gebucht werden.
  • Alle Webinare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmenden im Anschluss zur Verfügung.
  • Beginn: Donnerstag, 13.Oktober 2022 um 19:30 Uhr. Danach wöchentlicher Rhythmus.
  • Ein Einstieg ist jederzeit möglich (mit Zugriff auf die bereits erfolgten Webinare der Reihe)

Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de

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Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Diese Woche ist es soweit. Am Donnerstag laden wir ein zur

Tagung: Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen

22. September 2022 | 09:00 bis 17:30 Uhr | online | mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

Zentrale Fragen der Tagung:

  • Was zeigen uns aktuelle Forschungen zum Mikrobiom des Bodens und des Menschen?
  • Wie hängen Bodenmikrobiom und Darmmikrobiom zusammen?
  • Welche Konsequenzen hat das auf unsere Sicht der Welt und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Praxisund die menschliche Ernährung?

Mit dieser Tagung kommen führende Mikrobiom-Forschende (Wissenschaft) und Mikrobiom-Fördernde (PraktikerInnen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung) zum Thema Mikrobiom des Bodens und des Menschen zusammen.
Wir präsentieren aktuelle und faszinierende Erkenntnisse der Mikrobiomforschung und ermöglichen vielfältigen Austausch und Dialog.

Mit dabei sind:

  • Michael Schloter
    „Das Bodenmikrobiom – Grundlage für die Multifunktionalität von Böden“
    Leiter der Abteilung für vergleichende Mikrobiomanalytik am Helmholtz Zentrum München und Professor für Mikrobiologie TU München
  • Gabriele Berg
    „Das Pflanzenmikrobiom – neue Erkenntnisse für eine diverse und zirkuläre Landwirtschaft“
    Biologin, Biotechnologin und Hochschullehrerin für Umweltbiotechnologie an der TU Graz und Leiterin des Lehrstuhls „Plant Microbiome Management“ am Institut für Biochemie und Biologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.
  • Martin Grassberger
    „Die Holobionten-Revolution: Das Mikrobiom und seine Bedeutung für unsere Gesundheit“
    Professor an der der Universität in den Fachgebieten Human- und Gesundheitsökologie, Evolutionäre Medizin, Forensische Medizin und Pathologie. Autor des Buches „Das leise Sterben“ und „Das unsichtbare Netz des Lebens“.
  • Michael Weiß
    „Das Potential von Wurzelpilzen für eine aufbauende Landwirtschaft“       
    Leiter des Steinbeis-Innovationszentrums Organismische Mykologie und Mikrobiologie.
  • Christoph Felgentreu
    „Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Landwirtschaft?“     
    Mitglied im Vorstand der Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. Davor Produktmanager für Zwischenfrüchte und Bodenfruchtbarkeit der Deutsche Saatveredelung AG.

Wir freuen uns mit dir einen Blick in die vernetzte Welt der Mikroorganismen werfen zu können und gemeinsam praxisrelevante Erkenntisse für die Landwirtschaft und die menschliche Ernährung daraus abzuleiten.

Anmeldung sowie weitere Informationen unter  mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

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Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Tagung: Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen

22. September 2022 | 09:00 bis 17:30 Uhr | online | mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

Zentrale Fragen der Tagung:

  • Was zeigen uns aktuelle Forschungen zum Mikrobiom des Bodens und des Menschen?
  • Wie hängen Bodenmikrobiom und Darmmikrobiom zusammen?
  • Welche Konsequenzen hat das auf unsere Sicht der Welt und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Praxisund die menschliche Ernährung?

Mit dieser Tagung kommen führende Mikrobiom-Forschende (Wissenschaft) und Mikrobiom-Fördernde (PraktikerInnen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung) zum Thema Mikrobiom des Bodens und des Menschen zusammen.
Wir präsentieren aktuelle und faszinierende Erkenntnisse der Mikrobiomforschung und ermöglichen vielfältigen Austausch und Dialog.

Mit dabei sind:

  • Michael Schloter
    „Das Bodenmikrobiom – Grundlage für die Multifunktionalität von Böden“
    Leiter der Abteilung für vergleichende Mikrobiomanalytik am Helmholtz Zentrum München und Professor für Mikrobiologie TU München
  • Gabriele Berg
    „Das Pflanzenmikrobiom – neue Erkenntnisse für eine diverse und zirkuläre Landwirtschaft“
    Biologin, Biotechnologin und Hochschullehrerin für Umweltbiotechnologie an der TU Graz und Leiterin des Lehrstuhls „Plant Microbiome Management“ am Institut für Biochemie und Biologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.
  • Martin Grassberger
    „Die Holobionten-Revolution: Das Mikrobiom und seine Bedeutung für unsere Gesundheit“
    Professor an der der Universität in den Fachgebieten Human- und Gesundheitsökologie, Evolutionäre Medizin, Forensische Medizin und Pathologie. Autor des Buches „Das leise Sterben“ und „Das unsichtbare Netz des Lebens“.
  • Michael Weiß
    „Das Potential von Wurzelpilzen für eine aufbauende Landwirtschaft“       
    Leiter des Steinbeis-Innovationszentrums Organismische Mykologie und Mikrobiologie.
  • Christoph Felgentreu
    „Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Landwirtschaft?“     
    Mitglied im Vorstand der Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. Davor Produktmanager für Zwischenfrüchte und Bodenfruchtbarkeit der Deutsche Saatveredelung AG.

Wir freuen uns mit dir einen Blick in die vernetzte Welt der Mikroorganismen werfen zu können und gemeinsam praxisrelevante Erkenntisse für die Landwirtschaft und die menschliche Ernährung daraus abzuleiten.

Anmeldung sowie weitere Informationen unter  mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

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Doku: Die große Dürre

Doku: Die große Dürre

Etwas zu viel Drama, und deutlich zu wenig Infos über die (wirklichen) Ursachen und die Möglichkeiten, die wir haben, die Situation zu verändern.  Aber immerhin, bei ARD zur Primetime, „Die große Dürre„, 20:15h.

„Deutschland bereitet sich auf Dürren vor, Bauern kämpfen gegen die Trockenheit, Notfallpläne werden erarbeitet. Wie lange reicht unser Wasser noch? Dieser Frage geht Filmemacher Daniel Harrich gemeinsam mit einem Forscherteam nach.“

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Dürre in Europa. Die Katastrophe ist hausgemacht

Dürre in Europa. Die Katastrophe ist hausgemacht

Europas Wälder brennen, die Ernte verdorrt. Nach drei Jahren mit extremer Trockenheit und Hitzesommern ist der Boden in vielen Regionen Europas metertief ausgetrocknet. Die Dokumentation geht anhand von Beispielen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien der Frage nach, wie weit diese Katastrophe jenseits des Klimawandels selbst verschuldet ist

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Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Tagung „Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen“, 22.09.2022

Tagung: Das (un)sichtbare Netz des Lebens – über die Mikrobiome des Bodens und des Menschen

22. September 2022 | 09:00 bis 17:30 Uhr | online | mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

Zentrale Fragen der Tagung:

  • Was zeigen uns aktuelle Forschungen zum Mikrobiom des Bodens und des Menschen?
  • Wie hängen Bodenmikrobiom und Darmmikrobiom zusammen?
  • Welche Konsequenzen hat das auf unsere Sicht der Welt und was bedeutet das für die landwirtschaftliche Praxisund die menschliche Ernährung?

Mit dieser Tagung kommen führende Mikrobiom-Forschende (Wissenschaft) und Mikrobiom-Fördernde (PraktikerInnen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung) zum Thema Mikrobiom des Bodens und des Menschen zusammen.
Wir präsentieren aktuelle und faszinierende Erkenntnisse der Mikrobiomforschung und ermöglichen vielfältigen Austausch und Dialog.

Mit dabei sind:

  • Michael Schloter
    „Das Bodenmikrobiom – Grundlage für die Multifunktionalität von Böden“
    Honorarprofessor für Mikrobiologie an der TU München und Leiter der Abteilung für Umweltgenomik am Helmholtz Zentrum München.
  • Gabriele Berg
    „Das Pflanzenmikrobiom – neue Erkenntnisse für eine diverse und zirkuläre Landwirtschaft“
    Biologin, Biotechnologin und Hochschullehrerin für Umweltbiotechnologie an der TU Graz und Leiterin des Lehrstuhls „Plant Microbiome Management“ am Institut für Biochemie und Biologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam.
  • Martin Grassberger
    „Die Holobionten-Revolution: Das Mikrobiom und seine Bedeutung für unsere Gesundheit“
    Professor an der der Universität in den Fachgebieten Human- und Gesundheitsökologie, Evolutionäre Medizin, Forensische Medizin und Pathologie. Autor des Buches „Das leise Sterben“ und „Das unsichtbare Netz des Lebens“.
  • Michael Weiß
    „Das Potential von Wurzelpilzen für eine aufbauende Landwirtschaft“       
    Leiter des Steinbeis-Innovationszentrums Organismische Mykologie und Mikrobiologie.
  • Christoph Felgentreu
    „Was bedeuten diese Erkenntnisse für die Landwirtschaft?“     
    Mitglied im Vorstand der Interessengemeinschaft gesunder Boden e.V. Davor Produktmanager für Zwischenfrüchte und Bodenfruchtbarkeit der Deutsche Saatveredelung AG.

Wir freuen uns mit dir einen Blick in die vernetzte Welt der Mikroorganismen werfen zu können und gemeinsam praxisrelevante Erkenntisse für die Landwirtschaft und die menschliche Ernährung daraus abzuleiten.

Anmeldung sowie weitere Informationen unter  mikrobiom.aufbauende-landwirtschaft.de

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Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab 13.10.2022

Die 9. Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ mit 10 spannenden Referent:Innen, ab 13.10.2022

Am 13.10.2022 startet unsere 9. Webinar-Reihe zur „Aufbauenden Landwirtschaft“

Die Webinar-Reihe „Aufbauende Landwirtschaft“ richtet sich an alle LandwirtInnen, die auf der Suche nach Lösungen sind, ob konventionell oder ökologisch, jung oder alt, aus dem Ackerbau, der Tierhaltung oder dem Gemüsebau kommend.

Die Anforderungen an Landwirte im 21. Jahrhundert sind groß. Bodenfruchtbarkeit aufbauen, Ökosysteme regenerieren, Biodiversität erhöhen, Wasserhaushalte erhalten, gesunde und nahrhafte Lebensmittel erzeugen – und all dies ökonomisch rentabel.

Die Praktiker:

  • Dr. Annette Freibauer (LfL Bayern) „Aufbauende Landwirtschaft – die Böden fit für den Klimawandel machen“
  • Renke de Vries (Gut & Bösel) „Syntropische Agroforstsysteme in Alt Madlitz“
  • Eike Zschoche (Landwirtschaftsbetrieb Zschoche) „Agroforst in der Praxis auf dem Landwirtschaftsbetrieb Zschoche“
  • Burkhard Kayser (Berater für Agroforst) „Fragen zu Agroforstsystemen – Impulse und online-Gruppenberatung zur Planung, Pflanzenauswahl, Förderrecht und Weiteres“
  • Tanja Westfall-Greiter (Tanjas Küchengarten) „Low-Input Market Gardening – Nachhaltigkeit für Boden und Mensch“
  • Hans-Peter Schmidt (Ithaka-Institut) „Pflanzenkohle für eine biobasierte Wirtschaft“
  • Dr. Norman Gentsch (Universität Hannover) „Aufbau von Bodenstruktur und Wassermanagement mit Zwischenfrüchten
  • Franz Brunner (Biohof Brunner) „Regenerative Landwirtschaft in der Praxis“
  • Markus Bogner (Boarhof) „Landwirtschaft.Neu.Denken
  • Dr. Martin Wiesmeier (TU München) „Klimaschutz durch Humusaufbau? Maßnahmen und Potentiale“ 

Das Format:

  • 10 Webinare à 90 Minuten (60 Minuten Präsentation, 30 Minuten Fragen & Antworten).
  • Die Webinar-Reihe kann als Ganzes für 99,90€ / 119,90€ oder 149,90€ gebucht werden.
  • Alle Webinare werden aufgezeichnet und stehen den Teilnehmenden im Anschluss zur Verfügung.
  • Beginn: Donnerstag, 13.Oktober 2022 um 19:30 Uhr. Danach wöchentlicher Rhythmus.
  • Ein Einstieg ist jederzeit möglich (mit Zugriff auf die bereits erfolgten Webinare der Reihe)

Anmeldung sowie weitere Informationen unter www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de

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Regenerative Landwirtschaft in Europa: Eine kritische Analyse der Beiträge zu den EU-Strategien „Vom Erzeuger zum Verbraucher“ und „Biologische Vielfalt

Regenerative Landwirtschaft in Europa: Eine kritische Analyse der Beiträge zu den EU-Strategien „Vom Erzeuger zum Verbraucher“ und „Biologische Vielfalt

Regenerative Landwirtschaft ist ein vielversprechender Schlüssel zur Verringerung der Klimarisiken bei gleichzeitiger Versorgung der wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und Förderung der Artenvielfalt. Dies sind die Schlussfolgerungen eines neuen Berichts mit einer erstmaligen wissenschaftlichen Analyse durch europäische Wissenschaftsakademien.

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Klimaneutral mit ALDI? Was hinter den Versprechen des Discounters steckt

Klimaneutral mit ALDI? Was hinter den Versprechen des Discounters steckt

Tja, was heißt denn eigentlich „klimaneutral“? Und wie wollen große Unternehmen dieses Ziel erreichen?

Frontal: Schuhe, Kaffee, Milch – bei Aldi im Sortiment finden sich zahlreiche Produkte mit dem Label „klimaneutral“. Diese werden jedoch nicht klimaneutral hergestellt. Die CO2-Emissionen sollen dafür an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden. Beispiel Aldi-Milch: Seit 2020 wurden nach Berechnungen der mit Aldi verbundenen Molkerei 55.000 Tonnen CO2 ausgestoßen. Im Gegenzug wurden laut Angabe des Discounters 55.000 Tonnen CO2 durch verschiedene Klimaschutzprojekte wieder aus der Atmosphäre gebunden, unter anderem in Uruguay und Kambodscha. ZDF Frontal hat sich die Projekte genauer angesehen.

Eine Gegendarstellung von ClimatePartner gibt es hier. Aber, hmm, nicht-heimische Eukalyptus-Monokulturen, die nach 20 Jahren abgeerntet und nach Indien und China abtransportiert werden… Ist das a) klimaneutral, b) sinnvoll und c) zukunftsfähig?!

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Wenn Niederschlag allein nicht mehr reicht

Wenn Niederschlag allein nicht mehr reicht

Wasser muss auch versickern können!

Die Ursache ist nicht nur der geringe Niederschlag. Es fehlt auch an natürlichen Wasserspeichern, die schnell große Mengen aufnehmen können. Dafür braucht es durchlässige Böden, in denen der Niederschlag schnell versickern kann und vor Verdunstung geschützt ist

Auch die Versiegelung des Bodens durch Wohn- und Industriegebiete und die großen Nadelwaldbestände sind auf Grund hoher Transpirationsraten nicht förderlich für die Versickerung der Niederschläge. Der Einfluss des Klimawandels auf den Grundwasserspiegel sind vor allem steigende Temperaturen, nicht so sehr die nachlassenden Niederschläge. Sie sorgen für stärkere Verdunstung und führen dazu, dass weniger Wasser versickern kann.

Nötig wären oberirdische Zwischenspeicher, um den Starkregen später dann in das Grundwasser einzuspeisen. In den Mittelmeeranrainerstaaten sind solche Speicher traditionell weit verbreitet. In Deutschland stehen dem vor allem wasserrechtliche Probleme und Naturschutzbedenken entgegen.

Der größte Wasserverbraucher in Brandenburg ist die Industrie, der Hauptanteil fällt dabei auf den Bergbau mit 40 Prozent und die Energieversorgung mit 25 Prozent des Gesamtwasserverbrauchs. Die Landwirtschaft verbraucht nur 2 Prozent des Wassers in Brandenburg.

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Deutschland: Wird das Wasser knapp?

Deutschland: Wird das Wasser knapp?

Wasserknappheit als neues Thema in Deutschland:

Mit zunehmender Trockenheit sinken die Wassermengen, mancherorts wird es bereits rar – die Konflikte um die Verteilung steigen. Und für Verbraucher wird Wasser teurer.

„Wenn jemand gesagt hätte, das Wasser wird knapp, hätten wir alle nur mit dem Kopf geschüttelt.“, sagt Claudia Pahl-Wostl, Professorin am Institut für Geographie und Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück.

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Deutschland kämpft (zunehmend) um Wasser

Deutschland kämpft (zunehmend) um Wasser

Die Klimakrise lässt auch in Deutschland das Wasser knapp werden. Während die Bundesregierung erst ab 2030 handeln will, tobt der Kampf um Wasser längst. Nach CORRECTIV-Auswertung streiten sich Behörden, Landwirtschaft und Industrie zunehmend vor Gericht.

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2.200 km Weg – Die lokale Nahrungsmittelproduktion kann den Bedarf von weniger als einem Drittel der Bevölkerung decken

2.200 km Weg – Die lokale Nahrungsmittelproduktion kann den Bedarf von weniger als einem Drittel der Bevölkerung decken

Weite Wege: „Wir zeigen, dass nur 11-28 % der Weltbevölkerung ihren Bedarf an bestimmten Kulturpflanzen in einem Umkreis von 100 km decken können, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen und Kulturpflanzen gibt. Für 26-64 % der Bevölkerung beträgt diese Entfernung mehr als 1.000 km.

Bei Getreide der gemäßigten Zonen hängen die Entfernungen stark von den für den Anbau geeigneten klimatischen Bedingungen ab; […] die bevölkerungsgewichtete durchschnittliche Mindestentfernung beträgt etwa 3.800 km. Die Hälfte der Weltbevölkerung könnte ihren Bedarf innerhalb von 900 km decken, während die letzten 25 % der Weltbevölkerung eine Entfernung von mehr als 5.200 km benötigen würden. Die meisten Gebiete in Nordamerika und Europa könnten ihren Bedarf innerhalb von 500 km von der Produktionsregion decken, während diese Entfernung in Afrika südlich der Sahara fast überall bis zu 5.000 km betragen würde.

Bei Reis könnte die Nachfrage von 50 % der Weltbevölkerung innerhalb von 650 km befriedigt werden. Für die verbleibenden 50 % nimmt diese Entfernung rasch zu, so dass sich eine bevölkerungsgewichtete durchschnittliche Entfernung von 2 700 km weltweit ergibt.

Die durchschnittliche Entfernung für alle sechs Kulturpflanzen liegt bei etwa 2.200 km.“

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