Ernst Götsch setzt auf syntropische Landwirtschaft – und die bringt mehr Regen

Ernst Götsch ist ja mittlerweile auch in Deutschland für die Ansätze der syntropischen Landwirtschaft bekannt. Ein interessanter Artikel [1] gibt einen Einblick in seine Arbeit. Besonders spannend für mich diese

Die Nachbarn be­lä­chel­ten den „ir­ren Gringo.“ Doch nach fünf Jahren ent­stand ein klei­ner Wald, die ers­ten Quellen kehr­ten zu­rück, und Götsch konnte sei­nen Kredit mit Kakao und Bananen zu­rück­zah­len. Die Pflanzen wuch­sen so gut, dass ih­nen auch gras­sie­rende Pilzerkrankungen nichts an­ha­ben konn­ten. Dann kam eine große Dürre über die Region; nur bei Götsch reg­nete es, weil die dichte Vegetation sei­ner 120 Hektar lo­kal für eine hohe Verdunstung sorgte. Sein Erfolg als „Regenmacher“ brachte ihm den Respekt der Nachbarn ein. Sie be­gan­nen ihm nach­zu­ah­men. Inzwischen ist die Waldfläche der Umgegend auf 1000 Hektar ge­wach­sen. „Beim Überflug siehst du meine Finca gar nicht mehr, weil es hier nun das ganze Jahr Wolken hat“, er­zählt Götsch stolz.

Ein Element spielt da­bei eine zen­trale Rolle, hat Götsch fest­ge­stellt: Der Wald. „Der Niedergang der Hochkulturen wurde im­mer durch eine Erschöpfung der na­tür­li­chen Ressourcen ein­ge­lei­tet“, do­ziert er, „an­fan­gen von den Römern bis hin zu den Maya. Und im­mer hatte es mit dem Kampf des Menschen ge­gen den Wald zu tun.“ Der Wald als et­was Finsteres, Unberechenbares ge­gen den Mensch, der ein Steppentier ist? Könnte es ein psy­cho­lo­gi­sches Element sein, dass un­se­rer Zivilisation – mit Ausnahme we­ni­ger in­di­ge­ner Gruppen – also schon seit Jahrtausenden böse Streiche spielt, ohne dass wir dazu ler­nen? Götsch be­jaht das, aber auch die Tatsache, dass sich die Natur von den mensch­li­chen Rückschlägen bis­her im­mer wie­der er­holt hat.

[1] https://www.focus.de/perspektiven/constructive-world-award/nominierte-beitraege/syntropie-statt-monotonie-eine-andere-landwirtschaft-ist-moeglich_id_194589470.html

2 comments

Michael Schneider

Hallo Stefan,
bin ein großer verehre von Herrn Götsch, und betreibe einen mit 100ar großen Bio-Syntropischen-Gemüsebau und bin dem Bio-Zyklischen sehr ähnlich.
Aber mein Haupt Augenmerk gehört der Soja, wie Mais freien Nutztierfütterung, denn aus grüner Biomasse, wie blühende Wiesen und fermentierte Futtermittel, ersetzten in der gesamten Nutztierfütterung Soja und Mais. Die Tiere fressen es sehr gerne und zeigen top Leistungen, und die Erzeugnisse führen nicht nur unser Nutztiere, sondern auch unser Verbraucher:innenschaft aus dem Omega3-Mange-Zeitalter.

Mit grasgrünen Grüßen der Gruenlandrebell

Schneider Michael Fermi-Green-GmbH

Hallo, ich bin ebenfalls ein großer Verehrer von E. Götsch, denn ich betreibe nun selber seit ein paar Jahren eine Bio-Syntropischen-Gemüse.-, wie Obstbau, mit erstaunden Erfolg, wie einfach GEmüsebau wird. Keine Legumisonen mehr, einfach genial.

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