Glyphosat: Zusatzstoffe besonders giftig sowie mit Schwermetallen belastet

In einer neuen Studie wurde heraus gefunden, dass Glyphosat erst in der Mischung mit Zusatzstoffen seine giftige Wirkung entfalten kann. Für die Studie wurde reines Glyphosat, drei verschiedene glyphosathaltige Pestizide sowie einen wichtigen Zusatzstoff verglichen. Diese Polyoxyethylenamine (POEA) sorgen in den Pestiziden dafür, dass der Wirkstoff Glyphosat ins Innere der Blätter eindringen kann. In einem ersten Versuch besprühten die Forscher einzelne Tomatenstauden jeweils mit einer der verschiedenen Flüssigkeiten in der landwirtschaftsüblichen einprozentigen Verdünnung. Erstaunlicherweise wuchsen die Pflanzen, die mit einer reinen Glyphosatlösung besprüht wurden, munter weiter. Das liegt daran, dass Glyphosat stark wasserlöslich ist. Es bleibt an der Oberfläche des Blattes und tropft ab oder trocknet ein. Um seine Wirkung zu entfalten, muss es mit Tensiden wie Polyoxyethylenamine (POEA) vermischt werden, die es durch die Schutzschicht der Blätter ins Innere transportieren. Dementsprechend ließen die drei glyphosathaltigen Pestizide mit POEA die Tomatenpflanzen welken. Noch zerstörerischer wirkte das in der Praxis nur als Zusatzstoff verwendete POEA alleine. Auch bei Toxizitätsversuchen mit menschlichen Zellen zeigte Glyphosat alleine die geringste Wirkung. Fertige Pestizide und der POEA-Zusatz waren deutlich giftiger, wobei die Wirkung laut Studie vor allem auf die Zusatzstoffe zurückging.

Ausserdem kam bei den Messungen heraus, dass einige der Produkte mit Schwermetallen wie Arsen, Kobalt, Chrom und Nickel belastet waren.

Spannend dabei auch diese Aussage: »Glyphosat wird nie allein in der Landwirtschaft verwendet, sondern nur mit Verbindungen gemischt, die hauptsächlich aus verschiedenen oxidierten Erdöldestillaten oder Derivaten bestehen. Dabei handelt es sich um Tenside, Verdünnungs- oder Hilfsstoffe, die Glyphosat stabilisieren und sein Eindringen in Pflanzen ermöglichen. Die Tatsache, dass ihre Zusammensetzung als vertraulich eingestuft wird, erlaubt es den Wissenschaftlern jedoch nicht, ihren Wirkungsmechanismus entweder bei Nichtzielorganismen oder sogar bei Pflanzen zu beschreiben. Sie werden von den Herstellern als inert deklariert, da sie nicht als direkt verantwortlich für die herbizide Wirkung angesehen werden. […] Die vorliegenden Ergebnisse und andere überprüfte Ergebnisse zeigen, dass der Unterschied zwischen „Wirkstoff“ und „inerter Verbindung“ eine regulatorische Angelegenheit ohne nachgewiesene toxikologische Grundlage ist.«

Kein Wunder, dass die Forschung in diesem Gebiet bisher kaum vorwärts kam, und sich die Glyphosat-Industrie ins Fäustchen lacht…

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