Die Sachverständigengruppe Weltwirtschaft und Sozialethik der Deutschen Bischofskonferenz hat letztens ihre Studie „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale Landnutzung“ vorgestellt.
Darin fordern sie eine globale Nutzungswende von Agrarflächen, hin zu einer gemeinwohlorientierten Landnutzung. Das Land und die Böden stellen – genauso wie Gewässer oder die Erdatmosphäre – gesellschaftlich und ethisch betrachtet Gemeingüter dar. Nach dem Grundgesetz gilt auch hier „Eigentum verpflichtet“: Eigentumsrechte sind damit niemals unbegrenzt, sondern stehen unter dem Vorbehalt, den Eigentumsgebrauch mit dem Grundsatz der universalen Bestimmung der Erdengüter zu vereinbaren. Und ja, auch die Kirche muss eine Vorbildfunktion wahrnehmen, und das eigene Kirchenland nach dem Kriterium der Gemeinwohlorientierung bewirtschaften bzw. verpachten.
Ich bin sehr erfreut über diese klare Positionierung – die aber auch wirklich längst nötig war. Letzten Endes geht es um die Bewahrung der Schöpfung. Agrarökologie ist hier der ganz klar richtige Ansatz.
Dass nun natürlich von Seiten des Bauernverbandes oder Alt-Denkenden von „Bauern-Bashing“, „Bauern unter Generalverdacht“, „Bauern als Sündenböcke“ usw. gesprochen wird, überrascht natürlich nicht. Dabei ist das Papier recht neutral gehalten, wirft „den Bauern“ nichts vor, spaltet nicht, belastet nicht – und wenn, dann nur uns als Gesellschaft. Ich persönlich finde das Papier einen sehr wichtigen Beitrag in der doch so klar sichtbaren, nötigen Transformation in eine Ressourcen aufbauende Landwirtschaft.
Am 22.10. findet eine Hybrid-Veranstaltung zur Publikation statt. Anmeldung hier.
https://www.dbk-shop.de/media/files_public/231a930108ff812f56e82f2f83e50e03/DBK_1523.pdf
https://www.ig-gesunder-boden.de/Portals/0/doc/Veranstaltungen/Flyer-Umweltforum-Agrarstudie_1510.pdf