Wir wissen ja schon Bescheid, dass „wir“ und „die Landwirtschaft“ massiv in die Landschaften und die bestehende Vegetation eingegriffen haben. Auch sehen wir dies ja stetig am Beispiel vom Amazonas, wo jeden Tag 1.720 Hektar verschwinden (was aktuell deutlich weniger ist als die Jahre zuvor). Jeden Tag, 1.720 Hektar!!
Aber auch in Deutschland verschwinden jeden Tag 50-55 Hektar. Unglaublich! Das sind 70-80 Fussballfelder täglich!
Wenn wir die letzen 150 Jahre betrachten, dann hat die natürliche Vegetation deutlich abgenommen. Von ~68% natürliche Vegetation um 1850, sind wir heute bei ~22% angekommen. Ein großer Teil ist konvertiert worden in Äcker und Grünland, ein kleiner Teil in degradierte Landschaften (siehe Spanien & Co).
Nun erzähle ich ja immer wieder die Geschichte, wie Vegetation & Verdunstung mit Klimakühlung und Niederschlag zusammen hängen. Die (v.a. natürliche) Vegetation ist wesentlich für die Fütterung des kleinen Wasserkreislaufes, und die Verdunstung trägt wesentlich zur Abkühlung der Atmosphäre bei. Mit all den kleinen und großen Wirkmechanismen die dahinter stecken (Wolkenbildung, Reflexion der einfallenden Sonnenstrahlen, Diffusion freiwerdender Energie ins Weltall, Erhitzung des unbedeckten Bodens, Stefan-Boltzmann-Gesetz und Rückkopplung zu (natürlichen und anthropogen verstärkten) Treibhauseffekt, …).
Das nur mal um die Dimension des Verlustes an natürlicher Vegetation aufzuzeigen.
Quelle der ursprünglichen Grafik, die ich grafisch ziemlich modifiziert habe: Hurtt, G. C. et al.: Harmonization of Land-Use Scenarios for the Period 1500–2100: 600 Years of Global Gridded Annual Land-Use Transitions, Wood Harvest, and Resulting Secondary Lands. Climatic Change 109(1–2), 117–61, 2011, doi: 10.1007/s10584-011-0153-2.