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Wie Regenwürmer den Wald lebendig halten

Wie Regenwürmer den Wald lebendig halten

Podcast mit Ludwig Pertl zum Thema „Regenwürmer & Waldumbau“: Regenwürmer sind viel mehr, als nur glitschige kleine Tierchen. Sie graben Zentimeter für Zentimeter den Waldboden um, kümmern sich um das Recycling von Herbstlaub und liefern Futter für die Pflanzen im Wald in Form von Dünger. Für die Zukunft der Wälder sind essenziell. Regenwürmer sind wahre Klima-Retter. Sie halten den Waldboden lebendig, so kann er Wasser aufnehmen und auch speichern. Indem sich die Regenwürmer durch den Waldboden graben, produzieren sie über den Kot wertvolle Ton-Humus-Komplexe. Außerdem wird der Boden belüftet und durchlässiger gemacht — zum Beispiel für Wasser.

https://detektor.fm/wissen/mission-energiewende-regenwuermer

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Doku: Klimaretter Regenwürmer

Doku: Klimaretter Regenwürmer

Spannende Kurz-Doku „Klimaretter Regenwürmer“ und Post von Dokumentarfilmer Markus Steinhausen:

Im Juli, inmitten extremer Dürre, habe ich für 3sat NANO zwei Forschungsprojekte besucht, deren Erkenntnisse hoffentlich entscheidend zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.

Dr. Frank Hagedorn von der Eidgenössischen Forschungseinrichtung #WSL in Zürich hat in einem einzigartigen Langzeitforschungsprojekt im Schweizer Pfynwald bewiesen, dass #Waldböden sehr viel schneller #Kohlenstoff (C) binden als bisher angenommen. Anders als erwartet sind es nicht Jahrhunderte, sondern wenige Jahre, um auf durch Bewässerung genügend feuchten Waldböden den Kohlenstoffgehalt um 50% zu erhöhen, während demgegenüber vertrocknende Waldböden ihre C-Bilanz verschlechtern. Außerdem entschlüsselte Hagedorn den Mechanismus, warum Waldböden bei Trockenheit zu CO2-QUELLEN werden. Bei unter 20% Bodenfeuchtigkeit stellen #Regenwürmer ihre Aktivität ein. Sie gehen in eine Art Sommerschlaf, die sogenannte #Diapause.

Im Leipziger Zentrum für #Biodiversität hat zeitgleich Dr. Gerrit Angst erstmals entschlüsselt, wie Regenwürmer diese ungeheure Kohlenstoffanreicherung in Ackerböden gelingt. Es ist eine fantastische Symbiose des Wurms mit dem #Mikroben in den Böden, denen er durch Absonderung von hochwertigem Zucker offensichtlich beste Lebensbedingungen bereitet. Es ist der Schleim auf ihrer Haut, das sogenannte #Mukussekret, dass den Regenwurm zu einem wichtigen #Klimafaktor macht. Die Mikroben wachsen, vermehren sich und sterben in der Nähe der Regenwürmer in sehr großen Mengen. Ihr Tod führt zu sogenannter #Nekromasse und die wiederum bindet der Wurm durch Verdauung mit Mineralien zu langlebiegen #Bodenkohlenstoff.

In einzigartiger Weise verdeutlichen die Zusammenhänge beider Forschungsprojekte, warum #Wassergehalt und #Kohlenstoffspeicherung so abhängig voneinander sind. Es ist die vom Regenwurm verdaute Erde, die dem Boden eine wahrhafte Zauberkraft verleiht, der sogenannte #Humus! Humus ist nicht nur der größte #Kohlenstoffspeicher an Land, es ist auch einer der wichtigsten Wasserspeicher. Wie Gerrit Angst mir bei fast 40°C und nach langer Trockenzeit mit einem Slaking-Test zeigte, halten Wurmböden immer noch genügend Wasser, weil Humus das 5fache seines Eigengewichts an Wasser speichern kann. Gleichzeitig ist der Wurmhumus angereichert mit #Stickstoffund #Phosphor, kostenlosem Dünger und einer sehr wichtigen Grundlage stabiler #Biotope und im Gegensatz zur chemischen #Landwirtschaft sehr #ertragreichem #Ackerbau.

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