wasserrückhalt

Natürlicher Landschaftswasserhaushalt ist der zentrale Baustein der Klimaanpassung

Natürlicher Landschaftswasserhaushalt ist der zentrale Baustein der Klimaanpassung

Spannende Pressemitteilung von der Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)

Fähigkeiten der Landschaft zur Wasserspeicherung müssen dringend wieder hergestellt werden

Hennef. Vertrocknende Wälder, Ernteausfälle, Überflutungen, Erosion – Wetterextreme wie Dürre und Hochwasser bedrohen immer häufiger unsere Umwelt und unser Leben, wie wir es kennen. Hintergrund ist der Klimawandel, aber vor allem auch die starke Veränderung der Landschaft. Drainierung, Versiegelung und Verdichtung des Bodens sowie wegebegleitende Gräben stören den natürlichen Landschaftswasserhaushalt massiv. „Die natürlichen Fähigkeiten der Landschaft zur Wasserspeicherung müssen dringend wieder hergestellt werden, umfassend und zeitnah. Nur so können wir unter den Bedingungen des Klimawandels Trinkwasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und unsere Lebensbedingungen nachhaltig sichern und gleichzeitig Sturzfluten und Hochwasserereignisse abmildern“ betont Dr. Jörg Zausig, Boden-Experte der DWA Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall, im Anschluss an ein von der DWA organisiertes Expertengespräch in Nürnberg.

Wasser wird in Deutschland zu schnell abgeleitet und nicht im natürlichen Kreislauf gehalten. Auch im eigentlich wasserreichen Deutschland muss Wasser aber wieder viel stärker zurückgehalten werden; in der Agrarlandschaft ebenso wie in den Wäldern, im bebauten Raum wie in der freien Landschaft. Haupthemmnis für entsprechende Maßnahmen sind nach wie vor Nutzungskonflikte aufgrund der Flächenkonkurrenz. Verschiedenste Akteure erheben Ansprüche auf die Flächennutzung und das Wasserdargebot.

Die große Bedeutung des Bodens für einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt muss daher schon bei der Planung, in Genehmigungsverfahren aber auch bei genehmigungsfreien Vorhaben berücksichtigt werden, um auch langfristig allen Nutzergruppen von Land- und Forstwirtschaft über die Industrie bis zum Trinkwasser jederzeit Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stellen zu können. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, die Rahmenbedingen für einen wirksamen Bodenschutz zu verbessern.

Boden ist der natürliche Wasserspeicher. Um die natürlichen Funktionen des Bodens und den Landschaftswasserhaushalt langfristig und nachhaltig zu sichern, müssen grundlegende bodenfachliche Zusammenhänge in der öffentlichen Diskussion deutlich stärker berücksichtigt werden als bisher. Insbesondere die Land- und Forstwirtschaft ist aufgerufen, sich mit den veränderten Verhältnissen auseinanderzusetzen und Bodenbearbeitung und Kulturarten darauf abzustellen. Weitere Versiegelungen durch Verkehr-, Siedlungen und Industrie müssen weitestgehend reduziert und wo immer möglich, müssen Böden saniert und wieder ihrer natürlichen Funktion zugeführt werden. Für einen funktionierenden Wasserhaushalt ist eine Netto-Entsiegelung absolut notwendig. Naturnahe Feuchtgebiete, wie z. B. Moore, Auen und Feuchtwiesen sind zu erhalten, wiederherzustellen oder neu zu gewinnen.

Nur so können wir unter den Bedingungen des Klimawandels Trinkwasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und ganz allgemein unsere Lebensbedingungen nachhaltig sichern und Sturzfluten und Hochwasserereignisse abmildern.

Für einen nachhaltigen Schutz der Böden und einen klimaangepassten Landschaftswasserhaushalt müssen daher Fachplaner aus vielfältigen Disziplinen und Flächennutzer Hand in Hand Lösungen entwickeln. Der Erhalt der Ertragsfähigkeit der Böden, die Verbesserung der Grundwasserneubildung und damit die Abmilderung der Auswirkungen von Dürren müssen ebenso im Fokus stehen wie die Sicherung der heimischen Biodiversität und die Vorsorge vor Sturzfluten und Hochwasser. Die DWA arbeitet seit langem in mehreren Arbeitsgruppen mit einem engen Bezug zum Thema „Landschaftswasserhaushalt“ an fachübergreifenden Konzepten. Als direktes Ergebnis des Expertengesprächs wird die DWA zudem zeitnah eine neue Arbeitsgruppe gründen, die sich mit innovativen Möglichkeiten zur Verbesserung des Wasserrückhalts in landwirtschaftlich genutzten Gebieten befasst.

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Was so ein Graben an Wasser führen kann…

Was so ein Graben an Wasser führen kann…

Spannend [1], und ja genau das, was wir immer wieder betonen: Wir müssen – und können! – Wasser in der Land(wirt)schaft zurück halten. Z.B. ein Graben, der eigentlich nie Wasser (weg) zu führen scheint. Aber wenn man dann mal ein kleines Wehr baut, dann – schwupps – staut sich das Wasser an, was wir da aus der Landschaft seit Jahrzehnten auf dem schnellsten Wege weg führen. Da braucht es massiv ein Umdenken!

[1] https://www.youtube.com/watch?v=GBw6wae7Tlc

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Die 5 besten Erdheilungsprojekte

Die 5 besten Erdheilungsprojekte

Großartige Zusammenstellung faszinierender groß angelegter Erdheilungsprojekte:

Wiederherstellung des Arvari-Flusses, Rhajastan, NW-Indien, Rajenda Singh, Tarun Bharat Sangh, 375 Johads, der Fluss fließt wieder ganzjährig nach 9 Jahren Arbeit, nachdem er 60 Jahre lang ganzjährig trocken war, ihre anfänglichen Arbeiten erstreckten sich auf 500 km2 und 70 Dörfer; sie bildeten ein Flussparlament, um die Kontrolle über die neuen Wasserressourcen zu übernehmen, in den folgenden Jahren wurden >9000 Wassergewinnungsstrukturen geschaffen, vier weitere trockene Flüsse sind ganzjährig geworden,

Chikukwa-Projekt, Simbabwe, ausgetrocknete Landschaft, Einsatz von Permakultur, Wassergewinnungsanlagen, Bäumen über Quellen, Terrassen, Senken, Zäunen, Wasserauffanganlagen,
80 % der Haushalte können sich nun selbst mit Lebensmitteln versorgen, das Projekt ist auf 188 Dörfer und 40.000 Menschen angewachsen,

Gravis Jodhpur, Rhajastan, NW-Indien, Tar-Wüste, in der Trockenzeit leere Brunnen, kleine Wassergewinnungsanlagen, Teiche, Felswände, Nutzung des Monsunregens in der kurzen Zeit, in der er fällt, Auffüllen des Grundwassers zur Bewässerung, 1500 Dörfer, 1,3 Millionen Menschen,

Paani-Stiftung, Maharastra, W-Indien, Wasser-Cup-Wettbewerb, Wettbewerb zwischen Dörfern, welches Dorf innerhalb von 45 Tagen die meisten Wassergewinnungsstrukturen installieren kann, Tausende von Dörfern haben seit 2016 teilgenommen, 500 Milliarden Liter Wasserspeicherkapazität, Grundwasserspiegel nach einer einzigen Saison (!) wieder aufgefüllt, Bewässerungslandwirtschaft jetzt mit mindestens zwei Ernten möglich (statt nur einer regenabhängigen)

Dazu kommt das Lössplateau, das sehr gut bekannt ist.

Posted by Stefan in Doku, Landwirtschaft, Natur, 0 comments