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Deloitte zu Wert, Kosten und Hürden von regenerativer Landwirtschaft

Deloitte zu Wert, Kosten und Hürden von regenerativer Landwirtschaft

Spannende Publikation von Deloitte (eines der weltweit größten Prüfungs- und Beratungsunternehmen neben PwC, EY, KPMG) im Auftrag von Unilever, PepsiCo ua. mit dem Titel „An analysis of the costs and incentives for regenerative agriculture in Europe„.

Zusammenfassung der Zusammenfassung, die genau auch unsere Ansätze und Hypothesen bei unserer Arbeit von Regenerate Forum am Bodensee widerspiegelt:

Unsere Analyse zeigt, dass die Umsetzung der sechs wichtigsten Praktiken (Zwischenfrüchte, reduzierte Bodenbearbeitung, erweiterte Fruchtfolge, organische Düngung, Bewässerungseffizienz, Förderung von Biodiversität (Blühstreifen, Hecken, Bäume)) regenerativer Landwirtschaft nach 3–5 Jahren für alle Betriebsgrößen wirtschaftlich rentabel ist. Haupttreiber sind steigende Erträge und sinkende Kosten. Unterschiede ergeben sich durch Kulturarten, Fruchtfolgen, Betriebsgröße und Umstellungsphase. Besonders profitieren große Betriebe und Kulturen mit hoher Ertragsdichte, während kleine und mittlere Betriebe nur mit gezielten Investitionsentscheidungen (z. B. Maschinengemeinschaften, profitable Fruchtfolgen) eine positive Rentabilität erreichen und daher besondere Unterstützung benötigen.

Die Umstellung erfordert hohe Anfangsinvestitionen von 2.000–5.000 €/ha, die sich über ca. 9 Jahre amortisieren (IRR ~4 %). Förderungen können diese Zeitspanne auf 5 Jahre verkürzen, doch verbleibt selbst dann ein Finanzierungsbedarf von 1.400–4.100 €/ha. Auf europäischer Ebene werden derzeit nur 2–6 % des tatsächlichen Finanzierungsbedarfs gedeckt, mit deutlichen Unterschieden zwischen den Ländern.

Bestehende Förderinstrumente sind oft ungeeignet: Sie adressieren vor allem laufende Kosten, nicht aber die entscheidenden Investitionen zu Beginn, und sind selten an spezifische Betriebsbedarfe oder gewünschte Ergebnisse angepasst. Zudem fehlen Transparenz, einfache Zugänglichkeit und klare Verantwortlichkeiten bei Steuerung und Monitoring.

Für eine erfolgreiche Transformation sind daher nötig: agrarische und finanzielle Fachbegleitung, Förderung gemeinschaftlicher Maschinennutzung, Monetarisierung von Ökosystemleistungen, neue Investitionsmodelle (inkl. Mischfinanzierungen und PPP), bessere Informationsgrundlagen für Investoren sowie eine transparente, ergebnisorientierte Steuerung der Anreizsysteme.

https://www.wbcsd.org/resources/closing-the-gap-an-analysis-of-the-costs-and-incentives-for-regenerative-agriculture-in-europe/

Posted by Stefan in Allgemein, 0 comments