Unser Ernährungssystem zerstört mehr Wohlstand, als es schafft – so eine Studie der The Food System Economics Commission.
- Dringender Handlungsbedarf: Eine umfassende Transformation der Ernährungssysteme ist notwendig, um Hunger, Umweltzerstörung, Klimawandel und Gesundheitsprobleme zu bewältigen.
- Globale Bilanz negativ: Ernährungssysteme schaffen derzeit mehr Schäden als Nutzen – der weltweite wirtschaftliche Schaden durch Umwelt- und Gesundheitsfolgen übersteigt 10 Billionen US-Dollar jährlich, mehr als ihr Beitrag zum globalen BIP.
- Enorme Chancen: Eine Transformation ist technisch und biophysikalisch möglich und bietet wirtschaftliche Nettovorteile von 5–10 Billionen US-Dollar pro Jahr (entspricht 4–8 % des globalen BIP).
- Ziele der Transformation: Aufbau inklusiver, gesundheitsfördernder und ökologisch nachhaltiger Ernährungssysteme, die sowohl Klima, Natur als auch Menschen zugutekommen.
- Verknüpfung mit Klimazielen: Zusammen mit dem Übergang zu emissionsarmer Energie könnte die Transformation dazu beitragen, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten.
- Herausforderungen: Große Hürden bestehen durch ungleiche Machtverhältnisse, wirtschaftliche Abhängigkeiten, politische Blockaden und unterschiedliche Interessen der Akteure entlang der Wertschöpfungskette.
- Schlüssel zum Erfolg: Transformation gelingt nur durch Gerechtigkeit, Teilhabe und Inklusion – diese Faktoren machen sie politisch umsetzbar und gesellschaftlich akzeptabel.
Dieser «Gewinn» würde sich zusammensetzen als eine Summe aus vermiedenen Kosten und zusätzlichen gesellschaftlichen Nutzen.
- Sinkende Gesundheitskosten (4–5 Billionen Dollar/Jahr): Weniger Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes entlasten die öffentlichen Gesundheitssysteme massiv. Gleichzeitig steigen Produktivität und Lebensqualität, weil Menschen länger gesund bleiben.
- Umwelt und Klima (3 Billionen Dollar/Jahr): Intakte Böden, sauberes Wasser und weniger Klimaschäden bedeuten geringere Folgekosten durch Extremwetter, Erosion oder Biodiversitätsverlust.
- Sozioökonomische Effekte (2 Billionen Dollar/Jahr): Gerechtere Einkommen in der Landwirtschaft, mehr regionale Wertschöpfung und stabilere Märkte verringern Armut und Migration. Auch die Arbeitsproduktivität steigt, weil gesündere Menschen besser arbeiten und weniger Fehltage haben.
Empfehlungen:
- Veränderung der Konsummuster hin zu gesunden Ernährungsweisen.
- Neuausrichtung von Anreizen: Umlenkung staatlicher Unterstützungsleistungen für die Landwirtschaft.
- Neuausrichtung von Anreizen: Nutzung von Einnahmen aus neuen Steuern zur Unterstützung der Transformation des Ernährungssystems.
- Innovation zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung der Einkommensmöglichkeiten von Beschäftigten, insbesondere ärmerer Arbeitskräfte im Ernährungssystem.
https://foodsystemeconomics.org/policy/global-policy-report/
