transpiration

Die landwirtschaftliche Produktion in 155 Ländern hängt von Wäldern in anderen Staaten ab

Die landwirtschaftliche Produktion in 155 Ländern hängt von Wäldern in anderen Staaten ab

Wälder sind ja richtige Geysire die große Mengen Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf in die Luft aufsteigen lassen, und damit wichtig sind als „Klimakühler“ und zur Produktion von Niederschlag.

Ein Forscherteam hat den Beitrag in Form von Transpiration/Niederschlagsbildung für die Landwirtschaft modelliert. Demnach bieten Wälder der Landwirtschaft zentrale ökologische Leistungen, die weit über ihren Standort hinaus wirken. Sie tragen erheblich zur Niederschlagsbildung bei, indem sie Wasser aufnehmen, verdunsten und als atmosphärische Feuchtigkeit über große Distanzen transportieren. Dadurch sichern Wälder einen stabilen Wasserhaushalt in Agrarregionen – häufig auch grenzüberschreitend. Studien zeigen, dass bis zu 40 % der Niederschläge landwirtschaftlicher Flächen weltweit aus Waldfeuchtigkeit stammen können.

Darüber hinaus stabilisieren Wälder das regionale Klima, reduzieren Hitzeextreme, verlängern Regenzeiten und puffern klimabedingte Schwankungen ab. Ihr Erhalt hilft, Ernteausfälle zu verringern, globale Lieferketten widerstandsfähiger zu machen und die Ernährungssicherheit zu stärken. Insgesamt zeigt die Forschung: Ohne intakte Waldökosysteme wäre ein großer Teil der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion – und insbesondere der globalen Agrarexporte – nicht im heutigen Umfang möglich.

Die Studie zeigt, dass landwirtschaftliche Nutzflächen in 155 Ländern in unterschiedlichem Maße von Waldfeuchtigkeit aus anderen Ländern abhängig sind – in manchen Fällen bis zu 40 % der jährlichen Niederschläge. Ein Beispiel ist der Amazonas: Wälder in Brasilien versorgen nicht nur die heimische Landwirtschaft, sondern auch Agrarregionen in Peru, Ecuador, Bolivien, Paraguay, Uruguay und Argentinien. Diese Länder stehen zusammen für rund 10 % der globalen Agrarexporte – und beliefern Märkte weltweit.

Ein besonders eindrückliches Beispiel ist Brasilien: Die dortigen Wälder liefern nicht nur Feuchtigkeit für die eigene Landwirtschaft, sondern beeinflussen auch maßgeblich die Ernten in Peru, Ecuador, Bolivien, Paraguay, Uruguay und Argentinien. Diese Länder zusammen produzieren rund 10 % der weltweiten Ackerbau-Exporte – auch für Europa, Afrika, Asien und Ozeanien. Damit sind importierende Länder indirekt auf die Funktion brasilianischer Wälder angewiesen. Ein weiteres Beispiel ist Zentralafrika: Die Erträge und Exportmöglichkeiten dortiger Länder sind hochgradig abhängig von intakten Waldökosystemen in der Demokratischen Republik Kongo und der Zentralafrikanischen Republik.

https://www.stockholmresilience.org/research/research-stories/2025-10-23-the-crop-production-in-155-countries-relies-on-forests-in-other-nations.html

Posted by Stefan in Allgemein, 0 comments
Deutliche Kühlung der Luft durch Baumbestand

Deutliche Kühlung der Luft durch Baumbestand

Bäume haben einen substantiellen Einfluss auf das Mikroklima, auch außerhalb von Wäldern. Insbesondere unter warmen Bedingungen sind sie entscheidend für die Regulierung lokaler und regionaler Temperaturen. Damit erhöhen sie die Klimaresilienz fragmentierter Landschaften und sollten gezielt erhalten bzw. gefördert werden. Diese Studie zeigt, dass eine höhere Baumkronenbedeckung die Temperaturen in einer afromontanen Kulturlandschaft in Kenia deutlich senkt:

  • Pro 1 % Kronendachbedeckung sinkt die Landoberflächentemperatur im Mittel um 0,05 °C.
  • Zwischen Flächen ohne Bäume und Flächen mit vollständiger Kronenbedeckung beträgt der Unterschied 5,2 °C bei den Durchschnittstemperaturen und 10,2 °C bei den Maximaltemperaturen.

https://bg.copernicus.org/articles/19/4227/2022/

Posted by Stefan in Allgemein, 0 comments
Doku: Abkühlung für heiße Städte (und Landschaften)

Doku: Abkühlung für heiße Städte (und Landschaften)

Passend zu meinem Vortrag, den ich hier vorige Tage gepostet habe – und ingesamt ein Thema ist, in das ich mich gerade voll rein arbeite und mich dafür engagiere, dass es breiter auch in Politik und Landwirtschaft bekannt wird – hier eine spannende Doku (»Abkühlung für heiße Städte«) über die Kühlleistung von Pflanzen in den Städten. Einiges ist uns schon bekannt, manches gerade erst in der Erforschung. Aber das Spannende ist wirklich dass wir es – gesellschaftlich gesehen – noch nicht schaffen, die Erkenntnisse über den Kühlungseffekt der Pflanzen in den Städten auf die Land(wirt)schaft zu übertragen. Dabei gibt es mehr als genug Untersuchungen, die dies bestätigen. Demnächst poste ich eine Studie dazu, die ich für UNEP geschrieben habe.

Posted by Stefan in Bau, Doku, Klimaveränderung, Landwirtschaft, Technik, 0 comments