vegetation

Vegetation und Wolkenbildung

Vegetation und Wolkenbildung

Ein sehr schönes Bild aus Australien: Nach starken Regenfällen sind inländische Seen gut gefüllt und die Vegetation grün. Spannend zu sehen, wo sich Wolken bilden: Nicht (oder nur sehr wenig) über den vegetationsfreien Gebieten, auch nicht über den Seen, sondern quasi nur da, wo Vegetation ist. Die Verdunstung von Wasser über Wasserflächen ist deutlich energieintensiver als die Verdunstung über der Vegetation. Das zeigt deutlich welche Rolle die Vegetation bei der Verdunstung und der Entstehung von Wolken bilden.

Mehr dazu in unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“.

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Mehr Wald, weniger Hitze: Aufforstung mildert den Klimawandel in Europa

Mehr Wald, weniger Hitze: Aufforstung mildert den Klimawandel in Europa

Diese Studie untersucht den Einfluss der Aufforstung in Europa (1986–2015) auf das regionale Klima und zeigt deutliche Effekte:

  • Lokale Abkühlung im Sommer: Aufforstung senkt die Temperaturen spürbar, durchschnittlich um −0,3 K in Nordeuropa, −0,5 K in Mitteleuropa und −0,8 K in Südeuropa; während Hitzeperioden sogar bis zu −1,9 K. → Aufforstung wirkt also hitzemindernd und kann Extremereignisse abfedern.

  • Leichte Wintererwärmung: Durch den Albedo-Effekt von Wäldern kommt es in Nord- und Südeuropa zu einer schwachen Erwärmung im Winter, die jedoch nicht signifikant ist.

  • Nicht-lokale Effekte: Mehr Evapotranspiration fördert die Wolkenbildung, was im Winter in windabwärts gelegenen Regionen leichte Erwärmungen begünstigt, besonders bei Kälteperioden.

Schlussfolgerung: Aufforstung hat das regionale Klimasignal in Europa nachweisbar verändert. Sie mildert vor allem im Sommer den Erwärmungstrend, besonders lokal, und leistet damit einen Beitrag zur Klimaanpassung. Allerdings sind die Effekte komplex: Neben Abkühlung im Sommer gibt es geringfügige Erwärmungseffekte im Winter.

👉 Quintessenz: Aufforstung ist ein wirksames Instrument zur regionalen Hitzeminderung und kann Klimaresilienz steigern, ersetzt aber nicht andere Klimaschutzmaßnahmen.

https://bg.copernicus.org/articles/21/811/2024/bg-21-811-2024.pdf

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Wiederaufforstung in den USA kühlt eine ganze Region

Wiederaufforstung in den USA kühlt eine ganze Region

Ich hatte sie schon mal hier erwähnt, aber weil sie so faszinierend ist, hier nochmal der Verweis drauf:

Eine neue Studie zeigt, dass die großflächige Wiederaufforstung im Osten der USA im vergangenen Jahrhundert maßgeblich zur Abkühlung der Region beigetragen hat. Auf den Kahlschlag der Kolonialzeit folgten seit den 1920er-Jahren Landaufgaben, staatliche Aufforstungsprogramme und eine Rückkehr von insgesamt rund 15 Millionen Hektar Wald – eine Fläche größer als England.

Die wiederaufgeforsteten Wälder senken durch Transpiration die Temperaturen deutlich:

  • 1–2 °C Abkühlung im Jahresmittel
  • 2–5 °C an den heißesten Tagen
  • mit dem stärksten Effekt innerhalb von 400 Metern um die Bäume.

Damit liefern Bäume eine natürliche Kühlleistung, die besonders in städtischen Räumen wichtig ist. Das mysteriöse „warming hole“ im Südosten der USA – ein Gebiet, das sich trotz globaler Erwärmung kaum aufheizte – wird so teilweise erklärt. Allerdings spielen auch andere Faktoren wie Luftverschmutzung und landwirtschaftliche Bewässerung eine Rolle.

Die Forschenden betonen: Wiederaufforstung ist ein wirksames, naturbasiertes Klimaschutzinstrument, aber kein Ersatz für die drastische Reduktion fossiler Emissionen. Sie kann die Anpassung an den Klimawandel unterstützen, muss jedoch zusätzlich zu Emissionsminderungen erfolgen.

https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/17/us-east-trees-warming-hole-study-climate-crisis

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In den heute-Nachrichten: Viel Grün sorgt für kühle Temperaturen

In den heute-Nachrichten: Viel Grün sorgt für kühle Temperaturen

Ah, sogar in den heute-Nachrichten kommt es an: Vegetation kühlt. Oder wie Pierre Ibisch es formuliert: Es gibt eine Dreieicksbeziehung von Grün, Feucht und Kühl. Ja genau, das ist ja immer wieder hier auch der Punkt: Das Potential der Vegetation über die Verdunstung das Klima zu kühlen! Siehe auch dazu – schon öfters hier aufgeführt – mein UNEP Artikel „Working with plants, soils and water to cool the climate and rehydrate Earth’s landscapes„, unser Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“, oder meine Präsentation dazu (hier eine Kurzversion).

Und wo wir gerade von Wäldern reden: Wenn wir in den letzten Jahren 900.000 Hektar in Deutschland verloren haben, dann ist das keine gute Nachricht für das Klima (also, ja, auch für die CO2-Speicherung bzw. damit eher CO2-Emission, aber eben auch für die super wichtige klimakühlende Leistung der Wälder).

Und bzgl Landwirtschaft: Wenn jedes Jahr v.a. im Sommer hundertausende von Hektaren brach liegen, dann ist das im gleichen Sinne auch keine gute Nachricht!

Also, regenerative Landwirtschaft wie Waldwirtschaft (–> Dauerwald) ist die Lösung, ständige Bodenbedeckung, Untersaaten, Zwischenfrüchte, Mischkulturen, Agroforstwirtschaft, usw. wie auch deutlich erhöhte Wasserretention auf allen genutzten Flächen, ob Landwirtschaft (siehe mein Video zur Wassserinfiltration), Forstwirtschaft oder Siedlungen.

https://youtu.be/4NG8JDX-L14
https://www.zdfheute.de/video/heute-nachrichten/bedeutung-des-waldes-fuers-klima-video-100.html
https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/36619/FB025.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=iEbagOJcxvE
https://www.youtube.com/watch?v=wTUvop7qOgw

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Deutliche Kühlung der Luft durch Baumbestand

Deutliche Kühlung der Luft durch Baumbestand

Bäume haben einen substantiellen Einfluss auf das Mikroklima, auch außerhalb von Wäldern. Insbesondere unter warmen Bedingungen sind sie entscheidend für die Regulierung lokaler und regionaler Temperaturen. Damit erhöhen sie die Klimaresilienz fragmentierter Landschaften und sollten gezielt erhalten bzw. gefördert werden. Diese Studie zeigt, dass eine höhere Baumkronenbedeckung die Temperaturen in einer afromontanen Kulturlandschaft in Kenia deutlich senkt:

  • Pro 1 % Kronendachbedeckung sinkt die Landoberflächentemperatur im Mittel um 0,05 °C.
  • Zwischen Flächen ohne Bäume und Flächen mit vollständiger Kronenbedeckung beträgt der Unterschied 5,2 °C bei den Durchschnittstemperaturen und 10,2 °C bei den Maximaltemperaturen.

https://bg.copernicus.org/articles/19/4227/2022/

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Wie der Klimawandel auf CO2 verengt wurde (und was fehlt)

Wie der Klimawandel auf CO2 verengt wurde (und was fehlt)

Für unser Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ – wo wir ja argumentieren dass „Landnutzungsänderungen“ (aka Naturzerstörung) eine wesentliche Rolle beim anthropogenen Klimawandel spielen – hatte ich recherchiert, wie es dazu gekommen ist, dass seit Jahrzehnten quasi ausschliesslich zu den Treibhausgasen geforscht und kommuniziert wird, und die Landnutzung und deren Auswirkungen auf das Klima komplett in Vergessenheit gerieten. Denn: Es war mal anders:

1971 erschien die Studie „Inadvertent Climate Modification: Study of Man’s Impact on Climate”, publiziert vom angesehenen Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Königlichen Schwedische Akademie der Wissenschaften. Im einleitenden Absatz werden die „klimatischen Auswirkungen der vom Menschen verursachten Oberflächenveränderungen“ als ein „wichtiger Bereich“ aufgeführt, der zu berücksichtigen ist. Unter der Überschrift „Der Einfluss des Menschen auf das Klima“ sind die Unterabschnitte über die Verschmutzung der Atmosphäre und die Veränderung der Landoberflächen in etwa gleich groß. Unter „Wichtige Schlussfolgerungen und Empfehlungen“ findet sich ein ganzes Kapitel über die klimatischen Auswirkungen der vom Menschen verursachten Oberflächenveränderungen.

Acht Jahre später, 1979, wird in den Protokollen des ersten Weltklimakongresses der Weltorganisation für Meteorologie wieder von Landveränderungen gesprochen. Aus der Grundsatzrede der Konferenz: „Wir verändern jetzt die Strahlungsprozesse der Atmosphäre und vielleicht ihre Zirkulation durch die Emission der Produkte unserer Industrie- und Agrargesellschaft. Wir verändern jetzt die Grenzprozesse zwischen Erde und Atmosphäre durch unsere Landnutzung“. Im ersten von 28 wissenschaftlichen Beiträgen wird unter der Überschrift „Die Auswirkungen, die für das Thema Klima am relevantesten sind“ die „Umwandlung der Landoberfläche des Planeten durch Abholzung der Wälder, das Umpflügen der Steppen und großen Ebenen, Landgewinnung usw.“ an die Spitze der Liste gesetzt. Und in einem Abschnitt mit der Überschrift „Menschliche Aktivitäten, die das Klima beeinflussen“ teilt der Autor die Themen buchstäblich in zwei Teile auf. „Das Thema dieser Abhandlung ist eindeutig sehr umfangreich und wird dementsprechend in zwei Hauptteilen wie folgt dargestellt: Teil I deckt die wichtigsten menschlichen Einflüsse auf das Klima ab, mit Ausnahme der Eingriffe des Menschen in die atmosphärische Kohlendioxid (C02)-Bilanz; und Teil II behandelt umfassend die Aspekte des Klimawandels, die mit der Kohlendioxid-Bilanz zusammenhängen.“

Doch es gab ein Problem. Die lebendigen, durch Wasser verursachten Prozesse der Landveränderung waren zu komplex und variabel, und auch noch zu wenig verstanden, um sie in die globalen Computermodelle einzubringen, während CO2, das in der Atmosphäre gut vermischt ist, relativ leicht zu modellieren war.

Unter der Carter Regierung wurde eine Gruppe Wissenschaftler beauftragt, die Annahmen zur CO2-Zunahme zu modellieren. Der 22-seitige Bericht, „Carbon Dioxide and Climate: A Scientific Assessment“, 1979 erschienen, prognostizierte dass bei einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre die globale Temperatur um 3°C zunehmen würde, mit der Aussage in ihren Schlussfolgerungen, dass „wir unsere Überlegungen auf die direkten klimatischen Auswirkungen der stetig steigenden CO2-Konzentrationen beschränkt haben“.

1985 fand in Villach, Österreich, eine internationale Konferenz statt, um zu untersuchen, wie die internationalen Organisationen mit den beiden Ansätzen – Land und CO2 – umgehen können. Die Lösung bestand darin, die beiden zu trennen und zwei Organisationen zu gründen: Der Weltklimarat, IPCC, mit der Aufgabe sich den Treibhausgasen zu widmen. Und das Internationale Geosphären-Biosphären-Programm, IGBP, mit nur einem Bruchteil der finanziellen Mittel wie der IPCC, welches 2015 geschlossen wurde.

Auch die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, UNFCCC, 1992 gegründet, und das 1997 beschlossene Kyoto-Protokoll zielten alle darauf ab, die globale Erwärmung zu reduzieren, indem die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre „auf ein Niveau gesenkt werden, das eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert“ (Kyoto-Protokoll, § 2). In der Tat beschränkt sich das Protokoll auf sechs Treibhausgase (Kyoto-Protokoll, Anhang A): Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC) und Schwefelhexafluorid (SF6).

Das wissenschaftliche Mandat des IPCC liefert weiterhin den Hintergrund für das UNFCCC, jetzt im Rahmen des Pariser Klimaabkommens, was erklärt, warum Landnutzungsänderungen und deren Einfluss auf den Klimawandel nur stiefmütterlich behandelt werden.

Erst langsam, mit dem Aufkommen einer Regenerationsbewegung in den letzten Jahren, werden Stimmen lauter – und Forschungsarbeiten bekannter –, die daraufhin weisen, welch wichtige Rolle Landnutzungspraktiken auf die Böden der Welt, den terrestrischen Wasserkreislauf und die Biosphäre insgesamt haben – und wie wir geschädigte Landschaften regenerieren können, auch um den Klimawandel zu mildern.

(c) Stefan Schwarzer

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Zugepflasterte Städte: Warum Parkplätze zum Klima-Problem werden

Zugepflasterte Städte: Warum Parkplätze zum Klima-Problem werden

Interessanter Beitrag in der tagesschau: „Versiegelte Flächen speichern Wärme und tragen maßgeblich zur Überhitzung von Städten bei. Besonders problematisch sind große Parkplätze: Hier fehlt das Grün, das kühlen und Wasser aufnehmen könnte. Stattdessen strahlt Beton die Hitze zurück – mit Folgen für das Stadtklima, die Gesundheit und die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner.“

Was für die Stadt gilt, gilt auch für die Land(wirt)schaft. Wo Äcker über Wochen brach liegen, wüstenhafte-Verhältnisse v.a. im Sommer sind, der Boden kaum Niederschlag aufnehmen kann, oder die Wälder aufgrund monokultureller Nutzung verarmt und löchrig und tot sind, da passiert das Gleiche (neben vielen anderen Folgen): Die Landschaft heizt sich auf, zum Nachteil für Vegetation, Tiere und Menschen, und auch zum Nachteil für das Klima, denn die Effekte stärken den anthropogenen Treibhauseffekt.

Mehr dazu z.B. in unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“, oder über meine Vorträge auf Youtube.

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/parkplaetze-klimaschutz-100.html
https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209
https://www.youtube.com/results?search_query=stefan+schwarzer+klima

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Heißer (offener) Ackerboden, kühle(nde) Vegetation

Heißer (offener) Ackerboden, kühle(nde) Vegetation

Gestern mal wieder draußen gewesen zum Messen:

  • Lufttemperatur um 12h: 30°C
  • Kleegras: 29°C
  • unter der Strohschicht auf dem Acker: 28°C
  • Stroh-bedeckter Boden: 42°C
  • offener Ackerboden: 57°C

Summasumarum:

  • Vegetation hat die gleiche Temperatur wie die Luft
  • Temperaturunterschied zwischen mit Vegetation bedecktem Boden und mit Stroh bedecktem Boden: ~15°C
  • Temperaturunterschied zwischen mit Stroh bedecktem und offenem Boden: ~15°C
  • offener Boden ist um 25-30°C wärmer/heißer als mit Pflanzen bedeckter Boden

Das hat natürlich verschiedene Auswirkungen:

  • Das Bodenleben leidet/stirbt.
  • Der Boden trocknet aus.
  • Humus wird abgebaut.
  • Die Erhitzung führt zu langwelliger Wärmerückstrahlung, die den natürlichen und menschengemachten Klimawandel verstärkt.

Demgegenüber:

  • Mit Vegetation bedeckter Boden führt über die Verdunstung zur Kühlung der Umgebung.
  • Der aufsteigende Wasserdampf führt zur Wolkenbildung.
  • Ein Teil der dort wieder freigesetzten Energie diffundiert ins Weltall, was zu einer Entlastung der überschüssigen Wärmebilanz der Atmosphäre im Klimawandel führt.
  • Die entstehenden Wolken reflektieren das einfallende Sonnenlicht, was wiederum zu einer Entlastung der überschüssigen Wärmebilanz der Atmosphäre im Klimawandel führt.
  • Wolken bringen potentiell Niederschlag.

Also: Den Boden immer bedeckt halten. Wir brauchen die Vegetation zur Klimakühlung, für den Humusaufbau, für die Biodiversität, für die Gesundheit.

Mehr dazu z.B. in unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“, oder über meine Vorträge auf Youtube.

https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209
https://www.youtube.com/results?search_query=stefan+schwarzer+klima

 

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Ein kleiner Löwenzahn, so kühlend

Ein kleiner Löwenzahn, so kühlend

Die Vegetation kühlt, ganz lokal, regional und auch global. Je nach Vergleich können das wenige bis 20°C Unterschied sein.

Hier ein Bild von einem kleinen Löwenzahn an der Bordsteinkante. Fast 20°C Unterschied zwischen dem Löwenzahn und dem Asphalt, letzterer über 50°C heiß! Jetzt stell dir vor: Eine ganze Stadt, oder – siehe Temperaturfotos vorher hier im Blog – große offene Ackerflächen im Somer. Ziemlich heiße Luft die da produziert wird. Während, wenn. auch nur ein bisschen Vegetation da ist, 10-20°C kühlere Oberflächen. Mit entsprechenden Konsequenzen, siehe mein UNEP Artikel, unser Buch oder meine Präsentation.

https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/36619/FB025.pdf
https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209

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Pflanzen absorbieren 31 % mehr CO2 als bisher angenommen

Pflanzen absorbieren 31 % mehr CO2 als bisher angenommen

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Pflanzen 31 % mehr CO2 absorbieren als bisher geschätzt, wodurch die globale terrestrische Bruttoprimärproduktion (GPP) auf 157 Petagramm* pro Jahr steigt. Diese Studie verwendet Carbonylsulfid als Proxy für die Photosynthese und unterstreicht die entscheidende Rolle der tropischen Regenwälder als Kohlenstoffsenken und betont die Bedeutung einer genauen Photosynthesemodellierung für Klimavorhersagen.

* Ein Petagramm entspricht 1 Milliarde Tonnen, was ungefähr der Menge an CO2 entspricht, die jedes Jahr von 238 Millionen benzinbetriebenen Personenkraftwagen ausgestoßen wird.

https://www.nature.com/articles/s41586-024-08050-3

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Wasseratlas 2025

Wasseratlas 2025

Der Wasseratlas 2025 der Heinrich-Böll-Stiftung und des BUND informiert darüber, wie man Wasserökosysteme vor Übernutzung und Verschmutzung schützen – und das Menschenrecht auf Wasser stärken kann.

Ute Scheub und Stefan Schwarzer haben auch ein Kapitel eingebracht – natürlich zum Thema „Lösungen: Was gegen Klimakrise und Wassermangel hilft“ –> nämlich mehr Vegetation!

Wasser ist eine lebenswichtige Ressource für das Leben auf der Erde, doch Übernutzung, Verschmutzung und der Klimawandel gefährden weltweit die Wasservorräte. Das Potenzial, Wasserressourcen zu schonen und besser an jahreszeitliche Klimaschwankungen anzupassen, ist groß – besonders in der Industrie und der Landwirtschaft. Die Gestaltung zukunftsorientierter Ernährungs- und wasserschonender Produktionssysteme erfordern aber große Veränderungsbereitschaft in Politik, Gesellschaft und Landwirtschaft in den kommenden Jahrzehnten.

https://www.boell.de/de/2024/11/26/wasseratlas-2025

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Wissenschaftler entdecken, dass sich Wasser schneller durch Pflanzen bewegt als je gedacht

Wissenschaftler entdecken, dass sich Wasser schneller durch Pflanzen bewegt als je gedacht

Sehr interessant: „Die Studie zeigt, dass die Vegetation der Erde etwa 786 Kubikkilometer Wasser enthält – nur 0,002 % des gesamten Süßwasservorrats des Planeten. Außerdem zeigt die Studie, dass die Zeit, die das Wasser braucht, um sich durch die Pflanzen zu bewegen, bekannt als Transit- oder Umsatzzeit, einer der schnellsten Prozesse im globalen Wasserkreislauf ist. Diese Zeitspanne reicht von nur fünf Tagen in Ackerland bis zu 18 Tagen in immergrünen Nadelwäldern.

Der Transit von Wasser durch Pflanzen ist in Ackerland, Grasland und Savannen besonders schnell. Die Ergebnisse unterstreichen die dynamische Rolle der Vegetation im Wasserkreislauf. Im Vergleich zum globalen Jahresmittelwert von 8,1 Tagen, den das Wasser für die Durchquerung der Pflanzen vom Eintritt bis zum Austritt benötigt, braucht das Wasser in Seen schätzungsweise 17 Jahre und das Wasser in Gletschern schätzungsweise 1600 Jahre.

… die Durchgangszeit des Wassers durch die Atmosphäre (etwa 8-10 Tage) und die Durchgangszeit des Wassers durch den Boden, bevor es von den Pflanzen aufgenommen wird (etwa 60 bis 90 Tage)“

https://scitechdaily.com/water-moves-through-plants-faster-than-ever-imagined-scientists-discover/
https://www.nature.com/articles/s44221-024-00365-9

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Aufbäumen gegen die Dürre und Fluten – welche Rolle die Landnutzung (auch in Kalifornien) spielt

Aufbäumen gegen die Dürre und Fluten – welche Rolle die Landnutzung (auch in Kalifornien) spielt

In diesen Tagen unglaublicher Verluste in Kalifornien möchte ich uns daran erinnern, dass nicht alles, was wir sehen, „Klimawandel aufgrund von Treibhausgasemissionen“ ist. Aber die Art und Weise, wie wir mit unserem Land, unserer Natur und unserem Wasser umgehen, beeinflusst unsere Landschaften auf direktem (wenn auch komplexem) Wege. Die Oberflächen werden durch den Verlust von Vegetation und den Aufbau von Infrastruktur erwärmt, die natürliche Evapotranspiration wird reduziert und der einhergehende Kühleffekt, die Luftfeuchtigkeit wird reduziert, die sonst als Quelle von Regen dienen würde, die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu speichern, wird reduziert, fehlt damit der natürliche Vegetation und Regenfälle landen sehr schnell in Flüssen und Meeren statt in der Vegetation, im Boden und im Grundwasser usw.

Zach Weiss nennt es „Die Todesspirale des Wasserseinzuggebietes“. Hier ist eine sehr gute Animation all dieser Zusammenhänge.

Und mehr dazu in meinem UNEP-Papier „Working with plants, soils and water to cool the climate and rehydrate Earth’s landscapes“ (hier auf deutsch). Und unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre„.

https://www.youtube.com/watch?v=TvHco_GL4Mo
https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/36619/FB025.pdf
http://aufbauende-landwirtschaft.de/wp-content/uploads/2021/08/UNEP-Foresight-Brief-Mit-Vegetation-und-Boeden-die-kleinen-Wasserkreislaeufe-staerken-und-das-Klima-kuehlen.pdf
https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209

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Ein Jahrhundert Wiederaufforstung reduzierte die anthropogene Erwärmung im Osten der USA

Ein Jahrhundert Wiederaufforstung reduzierte die anthropogene Erwärmung im Osten der USA

Bäume, Wälder, Vegetation kühlen den Planeten! Das haben wir schon oft festgestellt. Hier ist eine weitere sehr interessante Studie, die die Funktion der Vegetation für das Klima unterstreicht:

Im Zuge der globalen Erwärmung durch den Klimawandel sind die Temperaturen in Nordamerika im Schnitt um 0,7 Grad Celsius gestiegen. Außer an der US-Ostküste, die sich zwischen 1900 und 2000 um rund 0,3 Grad Celsius abkühlte, was Wissenschaftler als „Wärmeloch“ bezeichnen.

Die Wälder an der US-Ostküste kühlten die Oberflächentemperaturen des Bodens jedes Jahr um 1 bis 2 Grad Celsius ab. Wetterstationen, die von Wäldern umgeben waren, waren bis zu 1 Grad kühler als Standorte, die nicht wieder aufgeforstet wurden. Das Wiederaufforstungsprogramm des 20. Jahrhunderts war daher eine gigantische Erfolgsgeschichte für das Klima.

https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1029/2023EF003663

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Einblicke in Afrikas Mega-Nahrungswald-Projekt

Einblicke in Afrikas Mega-Nahrungswald-Projekt

Spannende Einblicke in die Wiederbegrünung der Wüste bzw. Sahelzone. Gibt ja verschiedene Projekte, aber v.a. das Justdigit Projekt scheint echt erfolgreich zu sein. Und: „Die Bereiche mit neu hinzugekommener Vegetation sind 5-8°C kühler als die ohne.“ Ja, klar, Vegetation kühlt! Stellt euch mal vor wir würden dies an einer Millionen Orte der Welt tun!

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Pflanzen absorbieren 31 % mehr CO2 als bisher angenommen

Pflanzen absorbieren 31 % mehr CO2 als bisher angenommen

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Pflanzen 31 % mehr CO2 absorbieren als bisher geschätzt, wodurch die globale terrestrische Bruttoprimärproduktion (GPP) auf 157 Petagramm* pro Jahr steigt. Diese Studie verwendet Carbonylsulfid als Proxy für die Photosynthese und unterstreicht die entscheidende Rolle der tropischen Regenwälder als Kohlenstoffsenken und betont die Bedeutung einer genauen Photosynthesemodellierung für Klimavorhersagen.

* Ein Petagramm entspricht 1 Milliarde Tonnen, was ungefähr der Menge an CO2 entspricht, die jedes Jahr von 238 Millionen benzinbetriebenen Personenkraftwagen ausgestoßen wird.

https://www.nature.com/articles/s41586-024-08050-3

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Reduzierter Verdunstung über den Kontinenten führt zu negativen atmosphärischen Rückkopplungen

Reduzierter Verdunstung über den Kontinenten führt zu negativen atmosphärischen Rückkopplungen

Spannende Modellierung, die sehr gut rein passt in das, was wir immer wieder erzählen – Vegetation kühlt das Klima, füttert die kleinen Wasserkreisläufe, fördert die Wolkenbildung, was wiederum die Temperaturen senkt, usw.: Kontinente als Schwammlandschaften versus Wüsten. Was passiert in der Folge klimatisch und atmosphärisch, wenn über den Kontinenten kein Wasser mehr für die Verdunstung zur Verfügung steht?

  • die Temperaturen steigen (aufgrund reduzierter Verdunstungskühle)
  • die Niederschläge nehmen ab (da die Verdunstung stark reduziert ist)
  • die kontinentale Wolkenbedeckung nimmt ab (aufgrund geringer Verdunstung)
  • dadurch erhitzt sich die Landoberfläche stärker
  • die Verweilzeit des atmosphärischen Wasserdampfs erhöht sich um etwa 50 Prozent (vermutlich weil zu wenig Wasser zur regelmässigen Wolkenbildung zur Verfügung steht?)

Der Abstract:

Wenn wir die Verdunstung unterdrücken, um einen wüstenähnlichen Planeten zu schaffen, stellen wir fest, dass die Temperaturen steigen und die Niederschläge im globalen Mittel abnehmen. In der DesertLand-Simulation stellen wir eine Zunahme des atmosphärischen Wasserdampfs sowohl über Land als auch über Ozean fest. Die Unterdrückung der Verdunstungskühlung über den Kontinenten reduziert die kontinentale Wolkenbedeckung, wodurch mehr Energie auf die Oberfläche gelangt und die statische Energie der Oberflächenfeuchtigkeit über Land zunimmt. Die Verweilzeit des atmosphärischen Wasserdampfs erhöht sich um etwa 50 Prozent. Atmosphärische Rückkopplungen wie Änderungen der Lufttemperaturen und der Wolkenbedeckung tragen zu größeren Änderungen des Energiehaushalts der terrestrischen Oberfläche bei als die direkte Wirkung der unterdrückten Verdunstung allein. Ohne die Wolkenrückkopplung erwärmt sich die Landoberfläche bei unterdrückter Landverdunstung immer noch, aber der gesamte atmosphärische Wasserdampf nimmt ab und die anomalen Luftzirkulationen über den Kontinenten sind viel flacher als in Simulationen mit Wolkenänderungen; das heißt, die Wolkenrückkopplung ändert das Vorzeichen der Wasserdampfreaktion. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, atmosphärische Rückkopplungen zu berücksichtigen, wenn man die Auswirkungen von Veränderungen der Landoberfläche auf das Klimasystem untersucht.

https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/acdbe1

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Die Landschaft mit Vegetation und Wasserretention kühlen: Studie untersucht Effekte verschiedener Maßnahmen zur Klimaanpassung

Die Landschaft mit Vegetation und Wasserretention kühlen: Studie untersucht Effekte verschiedener Maßnahmen zur Klimaanpassung

Es ist schön, Bestätigung zu finden. In letzter Zeit werden immer wieder Studien publiziert, die meinen/unseren Ansatz von Klimalandschaften, und der Bedeutung von Vegetation, Wasserretention und gesunden Böden für die Kühlung des lokalen, regionalen und gar globalen Klimas untermauern, wie ich es auch in meinem UNEP Artikel und in unserem Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ dargestellt haben.

Hier das Ergebnis der Publikation mit dem Titel „Assessing the cooling potential of climate change adaptation measures in rural areas„, die u.a. von Christian Hildmann, der auch schon bei uns bei der Webinar-Reihe Aufbauende Landwirtschaft und bei der Tagung Klimalandschaften dabei war:

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass durch gezielte Landnutzungsänderungen eine bedeutsame Kühlung von bis zu 3,5 °C im Landkreis Elbe-Elster erreicht werden kann. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur Anpassung der Region an den Klimawandel“, erklärt Prof. Dr. Claas Nendel, Co-Leiter der Forschungsplattform Datenanalyse und Simulation am ZALF und einer der Autoren der Studie. „Wir sehen anhand unserer Daten, dass insbesondere mehr Bäume und Feuchtgebiete in der Region die negativen Auswirkungen von Hitzewellen und Dürren verringern können.“

Mithilfe von hochaufgelösten Satellitendaten und statistischen Modellen simulierten die Forschenden verschiedene Szenarien, um die potenziellen Kühlungseffekte unterschiedlicher Maßnahmen zu analysieren. Gerade Baumbestände und Feuchtgebiete spielen im Landkreis Elbe-Elster eine wichtige Rolle. Durch Verdunstung geben diese Landschaftselemente Wasser in die Atmosphäre ab. Dadurch entsteht ein Kühleffekt, der das regionale Klima einer Region stark beeinflussen kann. Anstatt über die Flüsse aus der Region abzufließen, wird das Wasser im regionalen Wasserkreislauf gehalten.

Die Methodik der Studie kann auch für die Bewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen in anderen Regionen genutzt werden. So könnte die Raumplanung und die Vergabe von Fördermitteln unterstützt werden, um sinnvolle Maßnahmen für ein bestimmtes Gebiet zu identifizieren. Das EU-Renaturierungsgesetz fördert Maßnahmen zur Wiederherstellung und Erhaltung natürlicher Lebensräume und Ökosysteme in Europa. Die in der Studie untersuchten Anpassungsmaßnahmen, wie die Wiedervernässung von Feuchtgebieten und die Aufforstung, sind zentrale Elemente dieses Gesetzes und tragen zu seinem Ziel bei, die Biodiversität fördern und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nun gilt es, die Bestimmungen in nationales Recht umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Studienergebnisse für die praktische Umsetzung nochmals unterstrichen.

Quelle: Zalf

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301479724015810

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Ist der Klimawandel an allem schuld? Aufbäumen gegen die Dürre/Flut mit Stefan Schwarzer | Interview

Ist der Klimawandel an allem schuld? Aufbäumen gegen die Dürre/Flut mit Stefan Schwarzer | Interview

Spannendes Interview mit Anja/Soilify: Die Natur zuerst kapieren um sie dann zu kopieren – ein weiser Spruch von Victor Schauberger. Wir müssen viel mehr die natürlichen Zusammenhänge verstehen, und dieses Verständnis dann konsequent in unserer Landschaftsgestaltung und Landnutzung umsetzen. Dann können wir u.a. Landschaften lokal, regional, global kühlen, Wasserkreisläufe positiv stärken und harmonisieren, die Artenvielfalt problemlos steigern, Resilienz erhöhen, Ernten stabilisieren und steigern, und und und… Echt nicht schwer zu verstehen (auch wenn dieses Interview bisschen länger ist) und umzusetzen!

https://www.youtube.com/watch?v=xYfYPEjfwoI

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Der Mann der die Bäume pflanzte

Der Mann der die Bäume pflanzte

Eine sehr schöne Kurz-Geschichte von Jean Giono: „Der Mann der die Bäume pflanzte“: Ein Schäfer/Imker pflanzt in der Provence über viele Jahrzehnte andauernd Bäume. Und aus der kargen Landschaft wird ein wunderbarer Wald, die Quellen fangen wieder an zu sprudeln, die verlassenen Dörfer werden wieder belebt, das Leben kommt zurück.

Ganz passend zu unserem Ansatz von Klima-Landschaften und meinen Präsentationen zu „Wasser pflanzen. Wie Vegetation den Regen macht und das Klima kühlt“. Zwar beruht die Geschichte (leider) nicht auf wahren Begebenheiten. Aber beeindruckend finde ich es schon dass jemand vor 70 Jahren genauso schon gedacht hat.

http://www.pedigreeapis.org/biblio/artcl/giono54de.html

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