Weil Ökosysteme vor dem Zusammenbruch stehen, plädieren die Nationale Akademie der Wissenschaften und andere Einrichtungen in ihrer Stellungnahme »Biodiversität und Management von Agrarlandschaften« mit deutlichen Worten für ein Umdenken in der Landwirtschaft. So heißt es: »Die Situation ist dramatisch, der Handlungsbedarf akut.« Die Lage sei so ernst, dass es ein »Weiter so« nicht geben könne, sagt Katrin Böhning-Gaese, die als Co-Vorsitzende die Arbeit an dem Papier mit geleitet hat.
Natur
Doku: Kiss the Ground.
Nach langer Zeit des Wartens ist die Doku nun endlich da: »Kiss the Ground« – eine spannende, informative, aufschlussreiche, Probleme aufzeigende aber auch Lösungen zeigende Doku rund um das Themen Landwirtschaft, Boden, Gesundheit – oder ganz einfach: lebendige Vielfalt auf unserem Planeten.
Vor welchen Problemen – v.a. in Hinblick auf den Boden – stehen wir? Welche Konsequenzen hat das für uns, für unsere Kinder, für die Erde? Und: Was können wir dagegen tun? Wie kann Landwirtschaft anders aussehen – aufbauend, regenerativ anstatt abbauend und zerstörend? Mit Herz und Verstand, mit Verbundenheit und Einsicht können wir die Landwirtschaft auf einen anderen Weg bringen, so die Quintessenz dieser Doku.
Neu ist dies nicht; aber noch viel zu wenig bekannt. Mit dem Symposium und der Webinar-Reihe »Aufbauende Landwirtschaft« versuchen wir genau dies: diese neuen (manchmal auch alten) Erkenntnisse, Methoden und Ansätze möglichst vielen Menschen bekannt machen. Ob pfluglose Bodenbearbeitung, vielfältige Zwischenfrüchte, die Verwendung von Kompost, holistisches Weidemanagement und Mob Grazing, Agroforstwirtschaft und die Verwendung von mehrjährigen Pflanzen, usw. Packen wir es an!


Artikel: Agroforstsysteme der gemäßigten Breiten bieten einen größeren Bestäubungsdienst als Monokulturen
Überraschend sind diese Ergebnisse nicht: Klar, die Integration von Bäumen in Aecker und Wiesen fördert die Artenvielfalt. Aber doch interessant, welchen Unterschied es machen kann – obwohl ich den durchaus auch höher eingeschätzt hätte. Hier eine Untersuchung aus England, auf ökologischen Flächen: »Wir fanden heraus, dass Agroforstsysteme (AF) in gemäßigten Klimazonen einen größeren Bestäubungsdienst bieten können als Monokulturen (MK): Bei AF-Systemen gab es doppelt so viele Einzelbienen und Schwebfliegen und in AF-Ackersystemen 2,4-mal mehr Hummeln als bei MK. Bei AF wurde in einem der beiden Jahre auch 4,5-mal mehr Saatgut gesetzt als bei MK. Bei 40 % der standortbezogenen Stichprobeneinheiten pro Jahr war der Artenreichtum der Solitärbienen bei AF durchschnittlich 10,5-mal höher.«
Quelle: »Temperate agroforestry systems provide greater pollination service than monoculture«
»Der Niedersächsische Weg«: Der Weg zum Umweltschutz nach fairen Regeln?
Interessant: In Niedersachsen ist ein Vertrag mit Namen „Der Niedersächsische Weg“ unterzeichnet worden, in dem erstmalig die Landesregierung, das Niedersächsisches Landvolk, die Landwirtschaftskammer, BUND und NABU festlegen, welche Umweltanforderungen die Landwirte in den kommenden Jahren zusätzlich neben den bestehenden zu erfüllen haben – und wie das honoriert wird.
Mehr dazu auch bei TopAgrar
Artikel: Bestäuber und deren Bedeutung für Natur und menschliches Wohlbefinden, Triebkräfte des Niedergangs und Notwendigkeit der Überwachung
Ein umfangreicher EU-Politik-Bericht (nur in Englisch) zu Bestäubern und deren Bedeutung für Natur und menschliches Wohlbefinden, Triebkräfte des Niedergangs und Notwendigkeit der Überwachung. Einige interessante, spannende Punkte, Aspekte und Zahlen darin.
