Gesellschaftliche Leistungen, die der Landwirt erbringt – aber werden die auch bezahlt? Ein interessanter Beitrag zu Landwirtschaft und Naturschutz, die nach Landwirt Joachim Schmedt aus Stemwede zusammen gehören. Sein Hof liegt direkt am Rand des Ochsenmoors, einem der größten Vogelschutzgebiete Europas. Früher war das Ackerland, doch über Jahrzehnte wurde es wiedervernässt. Dadurch wurden die Flächen der Familie Schmedt unbrauchbar. Anstatt aufzugeben, stellt Joachim den Betrieb um: Heute hält die Familie Rinder statt Schweine. Die Tiere kommen mit dem feuchten Boden gut zurecht und halten das Gras kurz – ideal für Vögel, die am Boden brüten. Gemeinsam mit Sohn Dominik pflegt Joachim außerdem Flächen im Schutzgebiet. Doch die Tiere wachsen draußen nur langsam, die Erträge sind gering. Ohne finanzielle Unterstützung wäre das kaum zu stemmen. Wie Joachim und Dominik diesen Spagat meistern, erzählen sie uns in einer neuen Folge WDR Lokalzeit LandSchafft!
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So gestalten Tiere die Landschaften der Erde
Eine neue Studie zeigt, dass Tiere die Erdoberfläche weit stärker prägen als bisher angenommen. Biber, Lachse, Ameisen und viele weitere Arten beeinflussen Flüsse, Bodenbeschaffenheit und Ökosysteme maßgeblich. Ihre Aktivitäten verändern Wasserläufe, fördern die Bodenbildung und steuern natürliche Erosionsprozesse.
Wildtiere setzen dabei so viel Energie frei, dass ihr Einfluss mit „Hunderttausenden von Überschwemmungen“ vergleichbar ist. Auch Nutztiere wie Rinder und Schafe spielen eine Rolle, da sie durch ihre große Zahl geomorphologische Prozesse verstärken.
Besorgniserregend ist, dass fast 30 % der untersuchten Wildtiere selten oder bedroht sind. Mit ihrem Rückgang drohen auch diese wichtigen natürlichen Prozesse zu verschwinden – ein weiteres Argument dafür, dass Naturschutz auch Landschaftsschutz ist.
Tierische (R)Evolution – Das Prinzip Mobgrazing in den Steppen der Welt
Spannende Doku, die aufzeigt wie Steppen wieder regenerieren, dank natürlichem Mobgrazing, d.h. der Wiederkehr von Gnus, Guanakos oder Bisons. Hey, 20% des Bodens in der Serengeti bestehen aus vergrabenen Dung-Kugeln!! Krass! Dort wachsen 80 verschiedene Grasarten nebeneinander – und viele sind noch gar nicht entdeckt und bestimmt. Und in Patagonien, wo Pumas den Guanakos als Jäger wieder Angst einjagen, leben 200 verschiedene Tierarten von den Kadavern, die von ihnen nicht komplett aufgefressen werden. Also, mal wieder: Zuerst die Natur kapieren um sie dann zu kopieren!
Silvopasturale Untersuchungen in UK – Agroforstwirtschaft
Agroforstwirtschaft wird ja nun endlich zunehmend bekannt – inzwischen ja auch im Bundestag angekommen. Allerdings hat auch die Wissenschaft noch einen weiten Weg zu nehmen, um zu verstehen was die Bäume auf den Äckern und Wiesen bewirken. So startet jetzt in Großbritannien eine Untersuchung die über 12 Jahre gehen soll (klar, Bäume wachsen ja nicht so schnell), um silvopastorale Systeme zu untersuchen. Sehr spannend, was dabei heraus kommen wird!
Solarkraftwerk mit Schafen und Ackerbau
Bin selbst kein Fan der großen Photovoltaik-Anlagen, die man so am Rande der Autobahnen sieht. Aber in der Kombi mit Landwirtschaft wird die Fläche zumindest mal funktioneller genutzt. Hier hatte ich schon mal von einem Projekt am Bodensee berichtet.
»Im Rahmen der Agrophotovoltaik entsteht derzeit in Österreich die größte PV-Anlage und dient Schafen zur Weide. Standort dafür ist eine ehemalige Schotterdeponie in Wien. Energieversorger Wien Energie hat damit den Traunsteiner Projektentwickler Maxsolar beauftragt. Wie Max Solar mitteilte, handele es sich dabei um den „Schafflerhof“. Dieser solle aber nicht nur umweltfreundlichen Strom für tausende Wiener Haushalte erzeugen. Das Projekt diene auch der Landwirtschaft. So sollen zwischen den 25.780 Photovoltaik-Modulen 150 Jura-Schafe weiden. Auch an Ackerbau sei angedacht. Maxsolar konzipiere die PV-Anlage auf den 12,5 Hektar im Rahmen der Agrophotovoltaik.« Mehr dazu hier.