Ich habe ja vor ein paar Wochen schon beschrieben, was ich befürchte was in manchen Ländern – wie Frankreich und Italien – dieses Jahr auf uns zuzukommen droht. Bisher war das Wort „Dürre“ ja mit dem Sommer verbunden. Aber „Winterdürre“?! Das gab’s (noch) nicht so recht im Bewusstsein. Aber so ist das, wie in diesem Beitrag vom Weltspiegel beschrieben: Obwohl noch kein Sommer ist, steht das Thema Dürre in Italien, Spanien und auch Frankreich schon jetzt im Mittelpunkt. Durch neue Methoden wird mit dem Wasser zwar sparsamer umgegangen, doch die Sorgen wachsen, dass das nicht reichen wird.
trockenheit
Wir müssen beim Wasser umdenken!
Im letzten MDR-Klima-Update: In Deutschland normalisiert sich die Bodenfeuchtigkeit nach einem feuchten Winter einigermaßen. Frankreich dagegen steuert auf ein erneutes Dürrejahr zu. Was bedeutet das für unseren Umgang mit Wasser in der Zukunft?
In Frankreich ziemlich widrige Bedingungen. In manchen Regionen hat es seit Beginn der Aufzeichnungen nicht mehr so wenig geregnet.
Und in Deutschland?
Die nach 2018 fast vier Jahre anhaltende (und immer noch nicht in der ganzen Tiefe aufgelöste) Dürre in den Böden hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „So ein Ereignis haben wir im letzten Vierteljahrtausend, aus dem wir Wetterdaten haben, so nicht gesehen“, sagt der Hydrologe Andreas Marx. Der Wissenschaftler betreut den Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. „Hätten wir im März 2018 vorausgesagt, dass die Dürre so lange anhalten würde, dann hätten das viele vermutlich nicht geglaubt.“
Marx hat zusammen mit Kollegen über 70 Klimasimulationen durchgerechnet, um das zukünftige Wasserangebot in Deutschland abschätzen zu können. Die Wissenschaftler nahmen die Ergebnisse aus allen Modellen und ermittelten einen gemeinsamen Mittelwert. Demnach bleibt das Wasserangebot im Gesamtverlauf der kommenden 30 Jahre relativ stabil. „Deutschland bleibt ein wasserreiches Land“, hat Marx deshalb bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt. Das bringt ihm inzwischen von Kolleginnen und Kollegen aus dem Fach Kritik ein.
„Wir befinden uns in einem gedanklichen Wandel. Wir sagen nicht mehr ‚Deutschland ist ein wasserreiches Land‘ wie noch vor sechs, sieben Jahren“, sagt Corinna Baumgarten, die am Umweltbundesamt in einer Arbeitsgruppe zu den Themen Klimafolgen, Trockenheit und Starkregen arbeitet. Das Umweltbundesamt hat eine Grafik erstellt, die zeigt, welche Mengen an Wasser in Seen, Flüssen und im Boden in den vergangenen 20 Jahren neu gebildet wurden im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 1961 bis 1990. Seit 2011 war dieses sogenannte Wasserdargebot jedes Jahr unter dem Durchschnitt – mit fallender Tendenz.…
Riesen-Wasserspeicherbecken in Frankreich als Lösung für die Wasserkrise ?! BigAg-Industrie freut sich
Frankreich scheint ja teilweise schon spanische Verhältnisse zu haben, weswegen der Ruf nach Wasser für die Landwirtschaft entsprechend laut(er) wird. Der letzte Schrei sind riesige Wasserspeicherbecken, bis zu 20 Hektar groß. Diese sollen im Winter durch Grundwasser gefüllt werden, um dann im Sommer das Wasser zum Beregnen zu nutzen. Angeblich, so die Betreiber bzw. die BigAg-Lobby dahinter, zum Schutz der Wasserreserven, und zur Sicherung der Lebenesmittelproduktion.
Mir scheint das doch etwas kurzsichtig gedacht/geplant. Denn bei sowieso schon abnehmenden Grundwasserspiegeln der letzten Jahre führt jegliche Entnahme zu einer weiteren Destabiliserung ganzer Öko- plus Trinkwassersysteme, die davon abhängen und in den letzten Jahren ja auch schon gelitten haben. Des weiteren verdunstet so ein Becken ja im Frühjahr und Sommer enorme Mengen an Wasser – und damit dem Grundwasser nochmals mehr verloren geht. Dazu sei die Frage erlaubt, ob man nicht am System an sich was ändern muss: so wie Landwirtschaft betrieben wird, so wie wir mit Wasser in der Land(wirt)schaft (und Siedlung) umgehen – also quasi überall dafür sorgen dass es schnell von den Flächen und ab in die Bächen und Flüsse und ins Meer verschwindet, anstatt auf dem Land gehalten zu werden, in den Boden langsam versickernd, Wasser für die nächsten Wochen und Monate zur Verfügung stellend und die Grundwasserspeicher auffüllend.
Aber, jemand kann da viel Geld verdienen, ein guter Teil wird von Steuergeldern bezahlt. Aber trotzdem erschreckend, wie brutal da Interessen der Großindustrie verteidigt werden (Video auf französisch; Untertitel englisch).
Unser neues Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“
Am 6.6.2023 erscheint Ute Scheub’s und mein neues Buch „Aufbäumen gegen die Dürre. Wie uns die Natur helfen kann, den Wassernotstand zu beenden. Alles über regenerative Landwirtschaft, Schwammstädte, Klimalandschaften & Co.“ (Amazon, Buch7, oekom).
Alle reden von CO2, dabei sind Dürren, Hitze und Fluten auch Folge veränderter Landschaften: Asphalt heizt sich stärker auf als ein Wald, trockengelegte Moore kühlen nicht mehr, Regen wird ohne aufsaugende Böden zur Sturzflut.
»Wir müssen das Wasser wieder in der Landschaft halten«, sagt Stefan Schwarzer. Funktionierende Wasserkreisläufe schützen vor den Auswirkungen des Klimawandels und wirken diesen entgegen – vor Ort umsetzbar, ohne dass man darauf warten muss, dass die nächste Klimakonferenz endlich Ergebnisse bringt. Begrünte Städte, Aufforstung, regenerative Landwirtschaft – die Lösungsansätze sind da, und sie wirken direkt vor Ort.
Das Autorenteam nimmt uns mit zu innovativen Landwirt*innen, in zukunftsfähige Wälder und in Metropolen, die das Wasser wie Schwämme speichern wollen, statt es in die Kanalisation zu leiten. Ein Buch, das zum Nachmachen inspiriert und Mut macht zur Überwindung der Klimakrise.
Frühjahrstrockenheit in Europa
Wie schon vor zwei Wochen geschrieben scheinen wir gerade in Europa in ein nächstes Trockenjahr zu schlittern. Dabei fängt das Jahr gerade erst an – wir haben Mitte März, und quasi in ganz Frankreich ist ein deutliches Bodenfeuchtigkeitsdefizit zu beobachten, wie auch in Großbritannien, Teilen der Niederlande, Schweiz, Norditalien und Südwestdeutschland. Noch eine Stufe weiter – Alarmstufe Vegetationsstress – bewegt sich das sonst so feuchte Irland und der ganze Maghreb.
In meinen Augen ist dies eine unglückliche Kombi aus anthropogen verursachtem Klimawandel und falschen Landnutzungsmaßnahmen: offen liegender Boden, abnehmende Bodenfruchtbarkeit, Drainagen, Gräben, Kanalisation – alles Maßnahmen, die Wasser aus der Landschaft und auf schnellstem Wege in die Bäche, Flüsse und das Meer abführen. Verursacher und Betroffener zugleich: Land-, Forst-, Wasserwirtschaft und Siedlungen. Unser Kontinent trocknet peu à peu aus; Untersuchungen sprechen von 7% erhöhtem Oberflächenabfluss, und einem Wasserverlust in Deutschland über die letzten 20 Jahre, welches der Menge des Bodenseevolumens entspricht.
Wir brauchen ein neues Wasserparadigma, wo wir alles dafür tun, das Wasser so lange wie möglich auf dem Land zu halten. Andere Landnutzungsmaßnahmen: ständige Bodenbedeckung, Untersaaten, Zwischenfrüchte, Agroforstwirtschaft, höhenlinienparallele Bewirtschaftung à la Keyline, Wasserretentionsflächen, Waldumbau, um nur ein paar zu nennen. Und dies nicht nur um das Wasser zu halten, sondern um Wasser und damit Verdunstungskühle und Niederschlag zu produzieren. Deswegen brauchen wir Klima-Landschaften und müssen „Wasser pflanzen„!
Kaum Schnee in den Bergen, Frankreich und Venedig fallen trocken
Düstere Aussichten… drei (schlechte) News der letzten Tage:
- „In den Schweizer Alpen herrscht zurzeit eine extreme Schneearmut. Selbst die Gletscher sind teils blank bis auf über 4000 Meter Höhe. Das hat gravierende Auswirkungen auf den kommenden Sommer.“ mehr hier
- „Vergleichsweise hohe Temperaturen und fehlende Niederschläge haben in den Monaten Januar und Februar zum Absacken der Pegel in Venedig geführt. In den italienischen Alpen fiel in den vergangenen Monaten 53 Prozent weniger Schnee als im langjährigen Durchschnitt. Im Becken des Po, des längsten Flusses des Landes, sind die Niederschläge laut Umweltorganisation Legambiente sogar um 61 Prozent gesunken.“ mehr hier
- „Neuer Negativrekord in Frankreich – 32 Tage ohne Regen. So viele Tage am Stück ist es in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie trocken geblieben. Einige Dörfer erhalten ihr Trinkwasser bereits jetzt aus Tankwagen. Strengere Regeln zum Wassersparen sollen bald Abhilfe schaffen.“ mehr hier
Puhh, das wird ein hartes (trockenes) Jahr werden, wenn mich das nicht täuscht. Allerhöchste Zeit zu versuchen, jeden Tropf Wasser auf dem Land zu halten!
Doku: Die große Dürre
Etwas zu viel Drama, und deutlich zu wenig Infos über die (wirklichen) Ursachen und die Möglichkeiten, die wir haben, die Situation zu verändern. Aber immerhin, bei ARD zur Primetime, „Die große Dürre„, 20:15h.
„Deutschland bereitet sich auf Dürren vor, Bauern kämpfen gegen die Trockenheit, Notfallpläne werden erarbeitet. Wie lange reicht unser Wasser noch? Dieser Frage geht Filmemacher Daniel Harrich gemeinsam mit einem Forscherteam nach.“
Satellitenbild zeigt Ausmaß der Dürre in Frankreich
Wow, was für ein Unterschied zwischen 2021 und 2022 – klar erkennbar auf dem Satellitenbild. Trockenheit (nicht nur) in Frankreich. Knapp 50% der Fläche Europas leidet unter der Dürre.
Biodiverse Pflanzengemeinschaften passen sich besser an Trockenheit an
Pflanzen, die in Ökosystemen mit vielen verschiedenen Arten wachsen, können sich besser an Dürren anpassen, als Pflanzen in Monokulturen. Das ist ein zentrales Ergebnis im Rahmen des sogenannten Jena Experiments.
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Universität Zürich hatte in dem Freilandversuch nördlich von Jena mehr als zehn Arten von Wiesenpflanzen im Sommer von Regen und anderen Niederschlägen abgeschirmt und sie so einem starken Trockenstress ausgesetzt. Die Forscher sammelten dann die Samen der dürregeplagten Pflanzen und zogen daraus eine neue Generation. Diese Nachkommen konnten mit neuerlichem Trockenstress deutlich besser umgehen, als eine Kontrollgruppe, deren Elternpflanzen keine Dürre erlebt hatten. Voraussetzung für diese Anpassung war aber, dass die Vorfahren die Trockenheit zusammen mit mindesten einer weiteren Art erlebt hatten, nicht in einer Monokultur.
Zudem konkurrierten die Nachfahren der in Mischkulturen gewachsenen Pflanzen weniger gegen andere Pflanzenspezies.
Hier der wissenschaftliche Artikel dazu.
Wasserknappheit in Niedersachsen. Ideen gegen fehlenden Regen
Deutschlandfunk: Die zunehmende Trockenheit in Deutschland stellt besonders Landwirte vor große Herausforderungen. In Niedersachsen haben drei von ihnen Wege gefunden, dem fehlenden Regen konstruktiv zu begegnen. Etwa mit geklärtem Abwasser oder einer Methode aus Afrika.
Wenn Niederschlag allein nicht mehr reicht
Wasser muss auch versickern können!
Die Ursache ist nicht nur der geringe Niederschlag. Es fehlt auch an natürlichen Wasserspeichern, die schnell große Mengen aufnehmen können. Dafür braucht es durchlässige Böden, in denen der Niederschlag schnell versickern kann und vor Verdunstung geschützt ist
Auch die Versiegelung des Bodens durch Wohn- und Industriegebiete und die großen Nadelwaldbestände sind auf Grund hoher Transpirationsraten nicht förderlich für die Versickerung der Niederschläge. Der Einfluss des Klimawandels auf den Grundwasserspiegel sind vor allem steigende Temperaturen, nicht so sehr die nachlassenden Niederschläge. Sie sorgen für stärkere Verdunstung und führen dazu, dass weniger Wasser versickern kann.
Nötig wären oberirdische Zwischenspeicher, um den Starkregen später dann in das Grundwasser einzuspeisen. In den Mittelmeeranrainerstaaten sind solche Speicher traditionell weit verbreitet. In Deutschland stehen dem vor allem wasserrechtliche Probleme und Naturschutzbedenken entgegen.
Der größte Wasserverbraucher in Brandenburg ist die Industrie, der Hauptanteil fällt dabei auf den Bergbau mit 40 Prozent und die Energieversorgung mit 25 Prozent des Gesamtwasserverbrauchs. Die Landwirtschaft verbraucht nur 2 Prozent des Wassers in Brandenburg.
Deutschland: Wird das Wasser knapp?
Wasserknappheit als neues Thema in Deutschland:
Mit zunehmender Trockenheit sinken die Wassermengen, mancherorts wird es bereits rar – die Konflikte um die Verteilung steigen. Und für Verbraucher wird Wasser teurer.
„Wenn jemand gesagt hätte, das Wasser wird knapp, hätten wir alle nur mit dem Kopf geschüttelt.“, sagt Claudia Pahl-Wostl, Professorin am Institut für Geographie und Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück.
Feinstaub beschleunigt Baumsterben
Es sind Milliarden winziger Partikel, die als Aerosole in jedem Kubikmeter Luft schweben. […] „Feinstaub ist als Ursache für Baumschädigungen lange Zeit nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden“, sagt Jürgen Burkhardt vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaft und Ressourcenschutz der Uni Bonn. […] Feinstaub mindert die Widerstandsfähigkeit von Bäumen gegenüber Trockenheit … und erhöht die Geschwindigkeit der Austrocknung von Blättern und Nadeln um 30 Prozent.
Quelle: tagesspiegel
Lake Mead trocknet aus
Ist ja schon länger unterwegs, die Dürre in Kalifornien. Aber schon beeindruckend, wie weit es geht: „Der Wasserstand im größten US-Stausee ist so tief gefallen wie nie zuvor. Wegen der Dürre muss der Südwesten der USA um Wasser, Strom und Landwirtschaft fürchten.“
Was passiert, wenn das Wasser ausgeht
ORF.at: „Wasser gilt als der Blutkreislauf der Biosphäre. Bis vor Kurzem ging die Wissenschaft noch davon aus, dass ausreichend Süßwasser zur Verfügung steht. Eine Neubewertung dieser planetaren Grenze zeigt jedoch, dass die menschlichen Eingriffe bereits tiefgreifender sind als gedacht. Ungewöhnlich trockene Böden sind auch in Österreich zunehmend an der Tagesordnung – und schaden damit dem Klima nachhaltig.“
Italiens größter Fluss trocknet aus. Dürre auf dem Vormarsch
Früher traf es Afrika mit schweren Dürren. Jetzt erreicht es den Norden Italiens. Der Pegel 7 Meter unter Normalnull. 160 statt 150-2000 Kubikmeter pro Sekunde Ausfluss. Salzwasser was ins Flussbett 20 Kilometer ins Landesinnere eindringt. In der Landwirtschaft drohen große Schäden, am Gardasee tobt Streit ums Wasser. Priester beten für Regen…
Eine Entwicklung, die auch Deutschland in wenigen Jahren treffen könnte? Auch wenn es nicht so scheint, im regenreichen Deutschland – aber der Trend ist meiner Meinung nach eindeutig. Siehe Dürremonitor oder Grundwasserwarnungen.Es wird allerallerhöchste Zeit unseren Umgang mit Wasser zu verändern! Ein Paradigmenwechsel ist notwendig! Wasser in der Land(wirt)schaft halten muss unser Ziel sein – nicht mehr mit Drainagen, Gräben, Kanalisation so schnell wie möglich beseitigen!
Siehe unsere Aktivitäten im Projekt Klima-Landschaften und Climate Landscapes!
Temperaturunterschiede auf dem Acker
Gestern mal bei sanften 24°C Lufttemperaturen die Bodentemperaturen gemessen – in den offenen Bereichen beim Mais in den Nachbarflächen, und im Kleegras bei uns. Schon krass, wie sich der Boden aufheizt (und nochmal 6°C wärmer war als der (raue) Asphalt). Problematisch nicht nur für das Bodenleben, das Bodenwasser und für viele Kulturen. Auch nicht gut für´s Klima, da Erwärmung der Lufttemperatur in diesem Bereich, erhöhte Wärmerückstrahlung, auf größeren Flächen potentiell Entwicklung von Hochdruckgebieten, mögliche Reduzierung des Niederschlags, … Mehr dazu siehe mein UNEP Artikel (hier auf deutsch) und meine Präsentation, sowie die Tagung Klima-Landschaften und Climate Landscapes.
Die sommerliche Bodentrockenheit wird durch die frühere Begrünung der nördlichen Vegetation im Frühjahr noch verschärft
Frühere Begrünung der Vegetation unter dem Klimawandel erhöht die Evapotranspiration und senkt damit die Bodenfeuchtigkeit im Frühjahr. […] Wir liefern Beobachtungsdaten, die belegen, dass die zunehmende Laubbedeckung auf der Nordhalbkugel im Zeitraum 1982-2011 ein zusätzliches Feuchtigkeitsdefizit im Boden auslöst, das sich bis in den Sommer fortsetzt. […] Wir führen den treibenden Prozess auf eine stärkere Zunahme der Evapotranspiration als des Niederschlags zurück. Diese zusätzliche Bodentrocknung wird voraussichtlich die Häufigkeit und Intensität sommerlicher Hitzewellen verstärken. Die meisten Rückkopplungen wirken lokal, mit Ausnahme einer bemerkenswerten Telekonnektion, bei der zusätzlich über Europa transpirierte Feuchtigkeit nach Zentralsibirien transportiert wird. Die Modellergebnisse zeigen, dass diese Telekonnektion die sibirischen Bodenfeuchtigkeitsverluste durch die lokale Frühjahrsbegrünung ausgleicht.
Weltweit erhöhtes Wasserrisiko
Der Aqueduct Wasserrisiko-Atlas: „Wasserrisiken sind eine dringende globale Herausforderung. Die meisten Gesundheitskrisen werden bereits durch Wasser verursacht, darunter Überschwemmungen, Dürreperioden und durch Wasser übertragene Krankheiten. Der Klimawandel verschärft das Problem, indem er Überschwemmungen und Dürren intensiviert, Niederschlagsmuster verschiebt, die Wasserversorgung verändert und die Gletscherschmelze sowie den Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt. Die Versorgung mit sauberem Wasser ist für die menschliche Gesundheit, die Industrie, die Landwirtschaft und die Energieerzeugung lebenswichtig, was die Wasserrisiken zu einer großen humanitären Bedrohung macht. Um diese Risiken zu erkennen, zu verstehen und auf sie zu reagieren, sind transparente, öffentlich zugängliche Daten erforderlich“.
Trend eindeutig: Jährliche Dürrestärken in Deutschland
Die letzten (trockenen) Jahre haben ihre Spuren im Boden hinterlassen: Eine zunehmende Trockenheit in allen Bodenschichten. Die oberen Schichten können auch schnell mal wieder bei genügend Regen aufgefüllt werden – aber für die tieferen Schichten braucht es schon über längere Zeit stetigen Regen und die nötige Versickerung (irgendwo habe ich gelesen dass ein ganzer Jahresniederschlag in den tieferen Bodenschichten fehlt). Neben den verringerten Jahresniederschlägen der letzten Jahre sehe ich ein Problem v.a. darin, dass viele, an Humus verarmte Böden, Wasser gar nicht mehr richtig aufnehmen können, und dass Wasser viel zu wenig versucht wird auf der Fläche zu halten, sondern dieses über eine oberflächlichen Abfluss, Drainagen und Gräben schnell entsorgt wird. Wie sollen denn da untere Bodenschichten und gar das schwindende Grundwasser wieder aufgefüllt werden?!