Spannend [1], und ja genau das, was wir immer wieder betonen: Wir müssen – und können! – Wasser in der Land(wirt)schaft zurück halten. Z.B. ein Graben, der eigentlich nie Wasser (weg) zu führen scheint. Aber wenn man dann mal ein kleines Wehr baut, dann – schwupps – staut sich das Wasser an, was wir da aus der Landschaft seit Jahrzehnten auf dem schnellsten Wege weg führen. Da braucht es massiv ein Umdenken!
Stefan
Fachreihe „Klimawandel und Weidemanagement“. Mit Manuel Winter, Ruven Hener, Georg Prantl und Christian Friebe & Annabelle Gérard: Start: 24.8.2023
Hiermit möchten wir dich zu unserer neuen Fachreihe „Klimawandel und Weidemanagement“ einladen, die am 24. August 2023 beginnt.
Die zunehmenden Trockenperioden stellen tierhaltende Betriebe vor große Herausforderungen. Eine Überweidung kann nun zunehmend zu einer Degradation des Bodens führen. Dies nimmt in den letzten Jahren auf zahlreichen viehhaltenden Betrieben existenzbedrohende Ausmaße an.
Aber es gibt Lösungsansätze! Mob Grazing, Holistisches Weidemanagement und Weitere sind in aller Munde. Sowohl für weidetierhaltendene Betriebe als auch für Ackerfutterbau-Betriebe bieten diese Weidemanagementsysteme eine Perspektive. Ziel ist es, durch eine angepasste und wechselnde Beweidung von Weide- und/oder Ackerflächen die Ertragsstabilität zu sichern, mit positiven Auswirkungen auf den Boden sowie das Tierwohl.
Die Fachreihe „Klimawandel und Weidemanagement“ richtet sich an (weide-)tierhaltende Betriebe (mit Weide- und/oder Ackerflächen) in trockener werdenden Gebieten im deutschsprachigen Raum.
Mit dabei sind folgende PraktikerInnen:
- Manuel Winter (Change Grazing) „Fachexperte für Mob Grazing im deutschsprachigen Raum und Gründer der „Change Grazing“ Initiative“
- Ruven Hener (Gut Temmen) „Ackerflächen · Mob Grazing · Tierwohl – unser Weg in trockenen Zeiten“
- Georg Prantl (Landwirtschaftsbetrieb Prantl) „Immergrüne Biofruchtfolge im Trockengebiet – Angepasstes Weidemanagement“
- Christian Friebe und Annabelle Gérard (Hof Tangsehl) „Unsere Kühe im Kontext des Klimawandels – Von „bio“ zu „ganzheitlich“, vom point zero zu neuer Hoffnung“
Anmeldung sowie weitere Informationen unter https://www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de/wr-klimawandel-und-weidemanagement
Vegetation zur Klimakühlung, Regenmacher & Wasserspeicher – Aufbauende Landwirtschaft trifft Dauerwald
Welche Bedeutung kommt dem Wald (und dem nötigen Waldumbau) bei der Klimakühlung und dem Wasserkreislauf zu? Eine Diskussionsrunde [1] rund um Vegetation, Wald, Klimakühlung, Waldumbau, Waldgarten & Permakultur. Mit Daniel Frank (Waldgeister), Wilhelm Bode (Dauerwald-Kanal), Bernhard Gruber (Waldgarten), Stefan Schwarzer (Aufbauende Landwirtschaft e.V.).
Die Landwirtschaft am Schloss Tempelhof lädt zu einem kostenlosen Agroforst-Feldtag ein
Termine: 22. September & 20. Oktober 2023
jeweils 10 – 16 Uhr inkl. Mittagessen
alternativ sind auch Gruppentermine nach Vereinbarung möglich
–> Flyer hier
Agroforst ist ein altbekanntes System, in dem Bäume und Gehölze in Streifen, Gruppen, oder einzeln die landwirtschaftlichen Flächen, also Äcker, Wiesen und Weiden beleben. Das Zusammenspiel von Bäumen, mehrjährigen und einjährigen Kulturen hat eine positive Wirkung auf den Wasserhaushalt, die Bodenfruchtbarkeit, die Humusbildung, Kleinklima und das Tierwohl. Die Baumreihen dienen außerdem als biologische Pufferzonen für Nützlinge, als Wind- und Erosionsschutz, zur Lebensmittel- und Biomasseproduktion, oder zur Gewinnung von Wertholz.
Bei unseren Agroforst-Feldtagen erhaltet ihr Einblicke in ein entstehendes Agroforstsystem. Dank der Deutschen Postcode Lotterie werden wir diesen Herbst gut 2500 Bäume auf einer Fläche von etwa 12ha pflanzen. Das System zeichnet sich durch große Vielfalt, hohe Pflanzdichten und einen Fokus auf die Erzeugung von Lebensmitteln und Wertholz aus.
Wir möchten die grundlegende Planung, Pflanzdichte & dynamisches Agroforst, Sukzession, Pflanzvorbereitung, Baumschutz und unsere Erfahrungen aus bisherigen Pflanzungen weiter geben. Der Tag richtet sich sowohl an Interessierte, die noch nicht mit dem Thema in Berührung gekommen sind, als auch an Kenner der Agroforstwirtschaft. Neben fachlichem Input und einer Feld-Führung wird es auch Zeit für Austausch und Diskussionen geben.
Bei Interesse meldet euch direkt bei uns unter besuch@schloss-tempelhof.de.
Wir freuen uns auf einen lehrreichen Tag gemeinsam!
Der Feldtag wird von der Deutschen Postcode Lotterie finanziert (Teilnahmegebühr und Mittagessen).
Wahre Kosten für Lebensmittel. Jetzt bei Penny
Penny hat immer wieder spannende Aktionen: Leere Gemüseregale [1], weil ohne Bienen, keine Bestäubung. Jetzt, zum zweiten Mal, die Aktion „Wahre Kosten“ [2]. Leider sind’s nur neun ausgewählte Produkte, aber immerhin zeigt dies mal auf, welche Kosten neben dem eigentlichen Verkaufspreis ab der Erzeugung bis hin zum Verkauf von Lebensmitteln eigentlich anfallen müssten – u.a. für Klima, Wasser, Boden und Gesundheit. Die wahren Kosten wurden von der Universität Greifswald und der Technischen Hochschule Nürnberg wissenschaftlich berechnet.
[1] https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/penny-bienen-insektensterben-aktion/
[2] https://www.penny.de/aktionen/wahrekosten
Ernst Götsch setzt auf syntropische Landwirtschaft – und die bringt mehr Regen
Ernst Götsch ist ja mittlerweile auch in Deutschland für die Ansätze der syntropischen Landwirtschaft bekannt. Ein interessanter Artikel [1] gibt einen Einblick in seine Arbeit. Besonders spannend für mich diese
Die Nachbarn belächelten den „irren Gringo.“ Doch nach fünf Jahren entstand ein kleiner Wald, die ersten Quellen kehrten zurück, und Götsch konnte seinen Kredit mit Kakao und Bananen zurückzahlen. Die Pflanzen wuchsen so gut, dass ihnen auch grassierende Pilzerkrankungen nichts anhaben konnten. Dann kam eine große Dürre über die Region; nur bei Götsch regnete es, weil die dichte Vegetation seiner 120 Hektar lokal für eine hohe Verdunstung sorgte. Sein Erfolg als „Regenmacher“ brachte ihm den Respekt der Nachbarn ein. Sie begannen ihm nachzuahmen. Inzwischen ist die Waldfläche der Umgegend auf 1000 Hektar gewachsen. „Beim Überflug siehst du meine Finca gar nicht mehr, weil es hier nun das ganze Jahr Wolken hat“, erzählt Götsch stolz.
Ein Element spielt dabei eine zentrale Rolle, hat Götsch festgestellt: Der Wald. „Der Niedergang der Hochkulturen wurde immer durch eine Erschöpfung der natürlichen Ressourcen eingeleitet“, doziert er, „anfangen von den Römern bis hin zu den Maya. Und immer hatte es mit dem Kampf des Menschen gegen den Wald zu tun.“ Der Wald als etwas Finsteres, Unberechenbares gegen den Mensch, der ein Steppentier ist? Könnte es ein psychologisches Element sein, dass unserer Zivilisation – mit Ausnahme weniger indigener Gruppen – also schon seit Jahrtausenden böse Streiche spielt, ohne dass wir dazu lernen? Götsch bejaht das, aber auch die Tatsache, dass sich die Natur von den menschlichen Rückschlägen bisher immer wieder erholt hat.
Suche nach Förderungsmöglichkeiten im Bereich „Aufbauende Landnutzung“
Wir haben in unserem Verein „Aufbauende Landwirschaft e.V.“ einige schöne Ideen für zukünftige Projekte, alle natürlich rund um das Thema einer aufbauenden, regenerativen Landnutzung, d.h. Land-, Forst-, Wasserwirtschaft und Siedlung. Es geht um Netzwerk-Arbeit, Verbindungen schaffen zwischen Akteuren, jenen die im Bereich RegAg arbeiten, aber auch Kommunen und Ländern, inspirieren und motivieren, neue Ideen in die Fläche bringen.
Dafür sind wir auf der Suche nach potentiellen Förderern. Da das Feld ja recht groß ist, die Frage in die Runde: Welche Fördermöglichkeiten (v.a. vermutlich ja Stiftungen) kennst du, die solche Projekte mit einem Budget >10.000€ fördern würden?
Danke für die Hilfe!
Absolut sehenswert: "Regenerating life"
„Regenerating life“ [1]: Großartiger Dokumentarfilm von John Feldman über die Rolle von Vegetation und gesunden Böden für dieKühlung des Klimas und die Stärkung der kleinen Wasserkreisläufe. Es ist eine eindrucksvoll erzählte Geschichte, die viele Aspekte der Rolle der Natur bei der Schaffung der richtigen Bedingungen für das Leben beleuchtet. Es erzählt eine andere Geschichte des Klimawandels und des Potentials, das wir haben, um den Weg in die Zukunft zu ändern.
Der Film ist noch nicht im Handel erhältlich, aber man kann das Projekt und die Arbeiten die noch Ausstehen (z.B. Untertitel) unterstützen [2] und Zugang zum Film erhalten.
Meine wichtigsten Takeaways:
Walter Jehne: „Unabhängig davon, wie viele Treibhausgasmoleküle in der Luft sind, ist das, was den Treibhauseffekt bestimmt, die Menge der von der Erde ausgehenden Strahlung.“
Satish Kumar: „Wenn man die Probleme des Klimawandels lösen will, braucht man keine Technologie, man braucht nichts anderes, man muss sich nur um den Boden kümmern.“
„Wie kommt es also, dass die Erde eine wunderbare, für das Leben geeignete Temperatur hat? Das liegt daran, dass das Leben, die riesige Artenvielfalt, die auf dem Planeten existiert, formverändernde Energie und Energie transportierendes Wasser durch die Böden und Bäume, durch die Atmosphäre und wieder zurück transportiert, sich erwärmt und abkühlt und seinen eigenen feuchten Temperaturkontrollraum schafft. Die Erde hätte keine für das Leben geeignete Temperatur, wenn es kein lebenspendendes Wasser gäbe.“
[1] https://hummingbirdfilms.com/regeneratinglife/
[2] https://secure.givelively.org/donate/global-film-network-inc/regenerating-life
Paradoxe Klimawende: Windräder statt Bäume
Schon abstrus was sich da jetzt in Deutschland abspielt: Wälder werden teil-gerodet, breite Schneisen gebaut, um mitten im Wald Windparks zu bauen [1]. Statt klimakühlende und CO2-speichernde Bäume also energieproduzierende aber leider mit ökologischen Nachteilen behaftete Windräder. Der grüne Klimaminister meint dazu, dass das ja eh absterbende Wälder sind, von daher kein ökologisches Problem darstellt. Klar, wir brauchen mehr grüne Energie – aber wir brauchen v.a. weniger Energie-Konsum. Aber an letzteres Thema wagt sich ja kein Politiker ran.
Wenn man versteht welche Bedeutung intakte Wälder haben für das Klima, die Klimakühlung, den Wassertransport, die Biodiversität, den Boden und damit Wasserinfiltration und -speicherung, für den Grundwasserspiegel usw., dann kann ich nur den Kopf schütteln und mal wieder mir Gedanken machen darüber, wer sich da viel Geld in die Hosen stopft. Nun, auf den Kuppen der Hügel – da wo sich Windräder am besten bauen lassen – stehen meistens Wälder. Auch bei uns vor der Haustür ist das so – mit dem Wald und dem Windrad. Das ist ein ständiger Widerspruch, wie es eben so ist mit unserem Konsum und dem damit einhergehenden Fußabdruck. Von enkeltauglicher Wirtschaft sind wir auch mit den Windrädern noch sehr weit entfernt.
Der gravierende Unterschied für den Wandel
Tja, besser kann man es nicht zusammenfassen: Alle sind für den Wandel, aber keiner will sich (und sein Verhalten) verändern…. Traurig, aber sehr viel dran.
Merksätze für die Schaffung von Klima-Landschaften
Merksätze bzw. Prinzipien für die Schaffung von Klima-Landschaften (zusammen gestellt von Leuten der Ecorestoration Alliance):
A. Evapotranspiration kühlt die Erde
B. Kleiner Wasserkreislauf erzeugt Regen
C. Hydraulischer Auftrieb hält den Boden feucht
D. Feuchtgebiete reinigen das Wasser
E. Städte können Regenwasser recyceln
F. Organische Böden absorbieren mehr Regenwasser
G. Langsames Wasser hält Kontinente feucht
H. Drainage verschwendet Wasser
I. Feuchtgebiete befeuchten Winde und vermindern Waldbrände
J. Feuchtgebiete füllen das Grundwasser wieder auf
K. Grundwasser ist unsere Wasserbank
L. Grundwasser verstärkt den kleinen Wasserkreislauf
M. Grundwasser löscht Waldbrände
N. Wälder ziehen Regen an
O. Artenvielfalt erhöht den kleinen Wasserkreislauf
P. Absorption von Niederschlägen zur Verringerung von Dürren, Überschwemmungen, Bränden und Hitze
Q. Staudämme blockieren Fische, Sedimente, Feuchtgebiete und Grundwasser
R. Pflanzen regulieren Wärme über Wasser
S. Tiere verändern den Boden, der wiederum das Wasser verändert
T. Ökologische Sukzession vergrößert tendenziell den kleinen Wasserkreislauf
U. Biber bewässern die Landschaft
V. Gesunde Ökosysteme erzeugen Wolken, die die Erde abkühlen können
X. Die Vergrößerung des kleinen Wasserkreislaufs verringert die städtischen Hitzeglotze
Y. Die Erhöhung der Evapotranspiration auf dem Land verringert Hurrikane und extreme Starkregenfälle
Z. Regenerative Landwirtschaft spart Wasser
Z2. Unsere persönliche Beziehung zum Wasser kann das Wasser beeinflussen
Z3. Ein biologischer Regenkorridor bringt den Regen ins Landesinnere
Das Wasser wird knapp. Wie sich die Menschheit trockenlegt
Eine interessante Sendung vom Deutschlandfunk zum Thema Wasser, Wassernutzung & Wasserknappheit – Teil 1 [1] und Teil 2 [2]: Wie der Mensch sich das Wasser Untertan gemacht hat, welche (komplexen) Lösungen er zur Trinkwasserversorgung gefunden, aber auch wie Wasser behandelt wird, wie es verloren geht, und was das alles für Konsequenzen nach sich zieht.
[1] https://www.deutschlandfunk.de/das-wasser-wird-knapp-teil-1-wie-sich-die-menschheit-trockenlegt-dlf-cb1d4e32-100.html
[2] https://www.deutschlandfunk.de/das-wasser-wird-knapp-teil-2-rettungsversuche-dlf-362ad961-100.html
Universitärer Online-Kurs zur Regenerativen Landwirtschaft
Wir haben 2021/2022 einen universitären Online-Kurs zur Regenerativen Landwirtschaft entwickelt (in EN, DE, FR, GR), der für alle zugänglich ist. Wir, das sind u.a. das Landwirtschaftsteam von Schloss Tempelhof und meine Wenigkeit. Super Content, klasse Präsentationen, wunderbar zusammen geschnitten. Check it out!
Das RegAgri4Europe-Projekt ist ein zweijähriges Projekt, das vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union finanziert wird. Wir sind ein Konsortium von 7 Partnern aus Deutschland, Belgien und Griechenland. Unser Ziel ist es, den globalen Übergang zu regenerativer Ernährung und Landwirtschaft zu fördern, um Klimastabilität und Bodenfruchtbarkeit wiederherzustellen, die Artenvielfalt zu erhöhen und um gesunde Lebensmittel zu produzieren.
Die Kreisläufe von Kohlenstoff, Wasser und Energie sind eng miteinander verbunden
Die Natur kann nicht linear betrachtet und analysiert werden. Sie ist immer komplexer. Deshalb müssen wir uns ansehen, wie die Kreisläufe von Kohlenstoff, Wasser und Energie eng miteinander verbunden sind. Das Verdunsten von Wasser über die Vegetation führt dazu dass riesige Mengen Energie gebunden und von den bodennahen in höhere atmosphärische Schichten transportiert wird – eine wichtige Umverteilung, die schon einmal hilft den Bereich, in dem wir leben, zu kühlen. Ein Teil der bei der Kondensation frei werdenden Energie diffundiert ins Weltall – wieder ein kühlender Effekt auf das Klima. Die bei der Kondensation entstehenden Wolken reflektieren einfallende Sonnenstrahlung – noch ein klimakühlender Effekt. Und: Die Wolken können Regen bringen.
Wir brauchen (mehr) Vegetation, (fruchtbarere) Böden und Wasser(retention) um das Klima zu kühlen, die Wasserkreisläufe zu stärken, Kohlenstoff zu speichern und gleichzeitig Dürren und Hochwässer zu reduzieren.
Hier ist eine Skizze von mir, um dies zu zeigen. In meinem UNEP Papier „Wasser pflanzen. Mit Vegetation und Böden die kleinen Wasserkreisläufe stärken und das Klima kühlen“ [1] sowie meiner Präsentation „Wasser pflanzen“ [2] gibt es mehr Details dazu. Und, ganz neu rausgekommen: Unser Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ [3] erklärt die ganzen Zusammenhänge auf wunderbare Weise!
[1] http://aufbauende-landwirtschaft.de/wp-content/uploads/2021/08/UNEP-Foresight-Brief-Mit-Vegetation-und-Boeden-die-kleinen-Wasserkreislaeufe-staerken-und-das-Klima-kuehlen.pdf
[2] https://youtu.be/iEbagOJcxvE
[3] https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209
Mit Bäumen, Wäldern und Wasser schon im Winter vorbeugen
Auch dem Bund Deutscher Forstleute [1] wird immer klarer, dass es im Wald den fruchtbaren Boden und im Land die klimakühlende Wirkung der Bäume braucht:
„Unter unseren Klimabedingungen sind die Niederschläge im Winter entscheidend für die Bodenfeuchte im Sommer und die Grundwasserbildung“, weiß Ulrich Dohle, Bundesvorsitzender der Forstleute-Gewerkschaft. „Da unsere Landschaft seit vielen Jahren auf Entwässerung getrimmt wurden, müssen wir eine Aufgabenumkehr bei den zuständigen Wasser- und Bodenverbänden gesetzlich fixieren.“ Gleichzeitig weist die Forstleutevertretung darauf hin, dass die Wälder bei der Wasserrückhaltung eine wichtige Rolle spielen. „Der notwendige Waldumbau zu mehr Laubbäumen erhöht im Winter die Aufnahme von Niederschlägen und verbessert im Sommer die Kühlung der Umgebung durch Verdunstung der Laubblätter“, so Dohle. „Gleichzeitig müssen Forstverwaltungen und Waldbesitzer weiter daran arbeiten, den Wasserabfluss aus den Wäldern zu unterbinden und durch humusfreundliche Waldwirtschaft den Waldboden zu einem Schwamm zu machen, der viel Wasser aufnehmen kann.“
[1] https://www.bdf-online.de/aktuelles/news/mit-baeumen-waeldern-und-wasser-schon-im-winter-vorbeugen/
"Slow Water" für die Kulturlandschaft in der Schweiz. Mit Retentionsmassnahmen Regenwasser nutzen und Erosion vermeiden
Ah, sehr schön zu sehen dass wir nicht alleine sind mit unserem starken Wunsch nach Wasserretention. In der Schweiz entwickelt sich gerade ein Projekt namens „Slow Water“ (ein Titel, den wir für unser Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ auch überlegt hatten zu nutzen):
Der Klimawandel bringt zunehmend Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit und Starkniederschläge. Für viele Landwirtschaftsbetriebe wird die Wasserversorgung zu einer grossen Herausforderung, sei es für die Pflanzenproduktion oder für die Tierhaltung. Zudem wird das Wasser in den Gemeinden während den Sommermonaten zunehmend knapp.
Das Projekt «Slow Water» setzt genau dort an: In zwei Pilotregionen der Schweiz (Oberbaselbiet und Luzern-West) sollen betriebsindividuelle, einzugsgebietsbezogene Retentionsstrategien in Zusammenarbeit mit Gemeinden und ihren Landwirtinnen und Landwirten entwickelt und auf deren Wirkung überprüft werden.
Unser Buch "Aufbäumen gegen die Dürre" in den Rezensionen
Unser Buch „Aufbäumen gegen die Dürre“ [1] ist nun seit gut einem Monat auf dem Markt. Ein paar Kommentare aus Rezensionen:
»Dieses Buch lohnt nicht nur zu lesen, es lohnt sich auch buchstäblich bis zur letzten Seite.« Ruth Ciesinger; Der Tagesspiegel
»Eine anregende Lektüre, die beim aktuell doch recht verengten Fokus der Diskussion auf Heizungsanlagen und technische Lösungen den Blick weitet auf die Vielfalt ganz konkreter Alternativen, mit naturnah-ökologischen, dabei oft kostengünstigen Maßnahmen der Klimaerhitzung zu begegnen – auch bei uns.« Christina Mertens, umwelt mitwelt zukunft
»Dieses Buch ist eines der interessantesten, das ich in der letzten Zeit in die Hände bekommen habe!« Christa Kummer auf Instagram (ORF Wetterfrau)
»Ein Buch, das Mut macht und zum Nachmachen inspiriert.« Baubiologie Magazin
[1] https://www.oekom.de/buch/aufbaeumen-gegen-die-duerre-9783987260209
Gesetz zur Wiederherstellung der Natur
Gestern war ein bedeutsamer Tag für Europa: Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur wurde (mit knapper Mehrheit) verabschiedet. Mir scheint das wirklich ein Meilenstein (habe mich bisher aber nicht viel damit beschäftigt), weil nicht nur anerkannt wird dass wir da ein Riesen-Problem haben mit dem Verlust der Artenvielfalt, sondern der EU, den Ländern, der Gesellschaft auferlegt wird, auch wirklich was dagegen zu tun. Und das wird, in meinen Augen, „uns“, die wir uns für aufbauende Formen der Landnutzung (Land-, Forst-, Wasserwirtschaft und Siedlung) engagieren, Unterstützung geben und sicherlich auch finanzielle Anreize schaffen, die unsere Aktivitäten und die der Landbewirtschafter helfen werden (und diese Wende muss sogar schnell erfolgen, denn die Ziele sind für 2030 (!!!) formuliert).
Im Gesetz vorgesehene neue verbindliche Ziele:
- Wiederherstellung von durch die EU-Naturschutzvorschriften geschützten Lebensräumen und Arten
- Umkehr des Rückgangs von Bestäubern bis 2030
- kein Nettoverlust an städtischer Grünfläche bis 2030 und eine Baumüberschirmung von mindestens 10 % in europäischen Städten
- Verbesserung der biologischen Vielfalt von landwirtschaftlichen Flächen, z. B. für Wiesenschmetterlinge, Feldvögel, Landschaftselemente mit großer Vielfalt
- Wiederherstellung entwässerter Torfmoore
- gesündere Wälder mit größerer biologischer Vielfalt mindestens 25.000 frei fließende Flusskilometer bis 2030
- Wiederherstellung von Seegraswiesen und Meeresböden
Also, auf geht’s zur Regeneration!
Humus Erlebnistag: Gesunder Boden, die Grundlage allen Lebens. 19.08.2023, NRW
Sicherlich eine spannende Veranstaltung: „Humus Erlebnistag, Gesunder Boden, die Grundlage allen Lebens“. Mit Franz Rösl / IG Gesunder Boden.
19.08.2023, 10-16h, Gut Kremershof und SoLaWi, Heid 4, 51688 Wipperfürth (NRW)
Jan-Gisbert Schultze // Die Ökonomie vom Boden her denken // Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ 2023
Ein Vortrag von Jan-Gisbert Schultze zum Thema: »Die Ökonomie vom Boden her denken«.
Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ 2023
Treffpunkt für Vordenker und visionäre Praktiker in der Landwirtschaft
Im Fokus des Symposiums standen Erfahrungsberichte von Landwirten, Gärtnerinnen und Beratern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die verschiedene Aspekte einer aufbauenden Landwirtschaft umsetzen.
Themen waren u.a.: Mischkulturen, Untersaaten und Zwischenfrüchte; Agroforstwirtschaft; pfluglose und Minimal-Bodenbearbeitung und Direktsaat; Kompostierung und Mulch; Immunsystem der Pflanzen, vitalisierende Blattspritzungen, Rotte-Steuerung und Effektive Mikroorganismen; Solidarische Landwirtschaft, Direkt-Vermarktung, regenerative Landwirtschaft, Mikrobiom, Mobgrazing.
Jan-Gisbert Schultze ist Partner bei Acton Capital Partners, einem Venture Wachstums-Fonds in München. Sein Engagement für die regenerative Landwirtschaft wurde vor drei Jahren durch die Lektüre von Michael Pollans Buch „The Omnivore Dilemma“ und den darin beschriebenen Schilderungen der Polyface Farm von Joel Salatin ausgelöst. Im November 2018 gründete er die „Soil Alliance – Verein für regenerative Landwirtschaft“. Ziel dieser Initiative ist die Förderung regenerativer Landwirtschaft in Deutschland und weltweit. Ihren ersten Workshop organisierte die Soil Alliance im April 2019 mit dem Pionier für Syntropische Landwirtschaft Ernst Götsch, es folgte im Mai 2019 das erste Masterclass-Seminar mit Joel Salatin in Deutschland.
http://aufbauende-landwirtschaft.de/
https://symposium.aufbauende-landwirtschaft.de
https://www.webinar-aufbauende-landwirtschaft.de/
http://www.klima-landschaften.de/
